„Und Jonathan ließ David wieder bei seiner Liebe zu ihm schwören; denn er liebte ihn, wie er seine Seele liebte“ (1. Samuel 20,17).

Nach dem Sieg Davids über Goliath lesen wir zweimal davon, dass Jonathan David wie seine Seele liebte (1. Sam 18,1.3). Ja, Jonathan liebte David. Doch zuzeiten schien er an der Liebe Davids zu ihm zu zweifeln. Jedenfalls ließ er David wiederholt an dessen Liebe zu ihm schwören und erneuerte mehrmals den Bund, den sie miteinander geschlossen hatten (1. Sam 18,3; 20,16; 23,18). Wenn er David bei dessen Liebe zu ihm schwören ließ, dann zeigt dies, dass er in der Liebe Davids die Grundlage für ihre Freundschaftsbeziehung und den Bund sah, den sie beide geschlossen hatten.

Während wir in der Liebe Davids zu Jonathan einen Hinweis auf die Liebe des Herrn Jesus zu einem Gläubigen sehen dürfen, zeigt uns die Liebe Jonathans zu David etwas von der Liebe eines Gläubigen zu seinem Herrn. Jonathan wusste, dass die Sicherheit seines Hauses von der Liebe Davids zu ihm abhing. Darum wollte er sich der Liebe Davids absolut sicher sein und ließ ihn bei dessen Liebe zu ihm schwören. Wir dagegen brauchen keinen Schwur, denn wir haben das unveränderliche Wort des Herrn und dürfen uns seiner Liebe zu uns völlig sicher sein. Seine Liebe zu uns ist so groß, dass Er bereit war, für uns zu leiden und zu sterben. Am Kreuz von Golgatha hat Er den größten Beweis dafür geliefert, dass Er uns liebt (Joh 15,13; Eph 5,2).

Seine Liebe zu uns hat sich seitdem nicht verändert. Sie ist auch heute noch dieselbe (Off 1,5). Unabhängig von unserem Verhalten und den Umständen, in denen wir uns befinden, scheint sie immer in der gleichen Intensität auf uns herab und verändert sich nicht. Sie gleicht der Sonne, die immer scheint – auch dann, wenn sich dunkle Wolken vor sie schieben und ihre wärmenden Strahlen verdecken. Ob wir uns seiner Liebe bewusst sind oder nicht – Er liebt uns. Ob wir ihn wiederlieben oder nicht – seine Liebe bleibt gleich.

Ja, was ist unsere Liebe im Vergleich zu seiner? Darum wollen wir tun, was auch Jonathan im Vorausbild tat: Nicht so sehr mit unserer schwachen und launenhaften Liebe beschäftigt sein, sondern vielmehr mit seiner. Und uns nicht auf unsere unbeständige Liebe stützen, sondern auf seine. „Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat“ (1. Joh 4,19). Daran wollen wir festhalten!