Du sollst nicht das Rind deines Bruders oder sein Kleinvieh irregehen sehen und dich ihnen entziehen; du sollst sie deinem Bruder jedenfalls zurückbringen … du kannst dich nicht entziehen. Du sollst nicht den Esel deines Bruders oder sein Rind auf dem Weg fallen sehen und dich ihnen entziehen; du sollst sie jedenfalls mit ihm aufrichten (5. Mose 22,1.4).

Wenn ein Israelit ein Rind, ein Kleinvieh oder einen Esel verloren hatte, sollte ein anderer Israelit helfen. Diese Tiere wurden zu unterschiedlichen Zwecken verwendet:

  • Das Rind war das Tier, das durch seine Arbeitskraft für Nahrung sorgte. „Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden.“
  • Das Kleinvieh (Schaf und Ziege) war besonders als Opfertier vorgesehen.
  • Der Esel wurde sehr gerne als Lasttier eingesetzt.

Das können wir leicht auf uns übertragen. Es kann sein, dass ein Bruder kein Rind mehr hat: Es ist ihm die Energie verloren gegangen, geistliche Nahrung zu sammeln. Sind wir dann bereit zu helfen? Beachten wir, was Gottes Wort sagt: „Du kannst dich nicht entziehen.“

Es kann sein, dass jemand für Gott keine Opfer des Lobes mehr darbringt. Vielleicht werden die Zusammenkünfte der Heiligen vernachlässigt. Und dann? Du kannst dich nicht entziehen!

Und es kann auch sein, dass jemand seine (innere) Tragfähigkeit eingebüßt hat. Die Hände sind erschlafft und die Knie sind wankend geworden. Ist ja nicht unser Problem? Doch: Du kannst dich nicht entziehen!