Es gibt keinen Satz auf der ganzen Erde und in der gesamten Menschheitsgeschichte, der von größerer Tragweite wäre, als der Satz: „Es ist vollbracht!“, den der sterbende Erlöser am Kreuz ausrief.

Prof. J. J. Rambach (1693–1735), ein begnadeter Prediger und Liederdichter, bemerkte dazu:

„Im Griechischen besteht dieser Ausspruch aus einem einzigen Wort: „tetelestai“, durch dessen Kürze unser Heiland uns zeigen wollte, dass wir nachfragen sollen, was denn vollbracht sei, weil er nichts besonders nennt.“

Schlägt man ein griechisches Wörterbuch auf, erfährt man, dass das mit „vollbracht“ übersetzte Wort teléo auch mit „vollendet“, „ausgeführt“, „erfüllt“ und „bezahlt“ wiedergegeben werden kann.

Allein diese Übersetzungsmöglichkeiten eröffnen schon ein Panorama von Bedeutungen dieses denkwürdigen Ausrufs.

1. „vollbracht“:

  • die Erlösung des Sünders (Eph 1,7; Heb 9,12–15)
  • Versöhnung (Eph 2,16)
  • Frieden mit Gott (Kol 1,20)
  • die Reinigung der Sünden (Heb 1,3)
  • die Verherrlichung / vollkommene Offenbarung Gottes (Joh 17,4)
  • die Taufe des Todes (Lk 12,51)
  • der Sieg über Satan (1. Mo 3,15; Heb 2,14)

2. „vollendet“:

  • sein vollkommenes Leben
  • sein Leiden
  • sein Dienst als vollkommener Knecht

3. „ausgeführt:“

  • das Werk, das Gott Ihm gegeben hatte (Joh 17,4)
  • das Gericht über die Sünden und die Sünde (Röm 4,25; 8,3; Gal 1,4)

4. „erfüllt“:

  • die Vorhersagen des AT, die „Schriften“ (Lk 18,31; Apg 3,18)
  • die Rechtsforderungen des Gesetzes (Mt 5,17; Röm 8,4)
  • der Wille / Ratschluss Gottes (Joh 4,34; Apg 4,28)

5. „bezahlt“:

  • die ganze Schuld (Ps 69,5)
  • der Kaufpreis (Mt 13,44–45; 2. Pet 2,1)
  • das Lösegeld (Mk 10,45; 1. Tim 2,6)

Und wer wollte bezweifeln, dass diese Liste noch um viele Bereiche erweitert werden könnte. Gewaltiger Ausruf! Gewaltiges Werk!