Der Artikel stammt von Anfang März 2020 und entspricht der damaligen Faktenlage. Unabhängig davon bietet der Artikel hauptsächlich Hinweise zur biblischen Prophetie, die zeitlos gültig sind. 

Alles fing vermutlich auf einem Markt im chinesischen Wuhan an – und verbreitete sich in kurzer Zeit über die ganze Welt. Im Dezember 2019 registrierten die chinesischen Behörden erste Infektionen mit einer bis dahin unbekannten Lungenkrankheit. Bis Ende des Jahres waren knapp 30 Personen identifiziert. Anfang Januar 2020 berichten ausländische Medien zum ersten Mal über das Thema.

Seither hat sich die Krankheit weltweit ausgebreitet (geschrieben Anfang März 2020). Die Medien berichten ausführlich. Sie warnen. Regierungen richten Krisenstäbe ein. Menschen geraten in Panik. Sie befürchten eine weltweite Pandemie größeren Ausmaßes.

Faktencheck

Die Frage ist berechtigt, welche Stellungnahme wir dazu als Christen abgeben. Und vor allem: was sagt die Bibel dazu? Gibt es überhaupt Hinweise? Müssen wir in Panik geraten? Ist die Endzeit angebrochen?

Vorab ein paar Fakten: Nein, die Endzeit ist nicht angebrochen. Es besteht kein Grund zur Panik, aber doch zur nüchternen Beschäftigung mit dem Thema und vor allem zum intensiven Gebet für Betroffene, für solche, die in Angst sind, und dafür, dass Gott den Ausbruch dieser Krankheit zum Anlass nimmt, dass Menschen sich mit dem Evangelium beschäftigten und die Botschaft der Rettung in Christus annehmen.

Dass die Erde von Seuchen heimgesucht wird, ist nichts Neues. Tuberkulose (Schwindsucht), Aids und Malaria (eine Tropenkrankheit) stehen seit Jahren an der Spitze der tödlichen Infektionskrankheiten. Pro Jahr zählt man für jede dieser drei Krankheiten 2 bis 3 Millionen Tote weltweit. Darüber wird erstaunlich wenig gesprochen. Man hat sich scheinbar daran gewöhnt – obwohl es jeweils um persönliche Schicksale geht, um Menschen, die vielleicht unversöhnt in die Ewigkeit gehen. Auch Glaubensgeschwister sind betroffen.

Laut Angaben der WHO (Weltgesundheitsorganisation) gibt es pro Jahr in schlimmen Jahren allein in Deutschland ca. 15.000 bis 20.000 Menschen, die an den Folgen der Influenza (Grippe) sterben – häufig ältere und kranke Menschen. Auch darüber wird erstaunlich wenig geredet. Krebs – eine weitere Geißel der Menschheit tötet in Deutschland über 200.000 Menschen pro Jahr.

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass weltweite Seuchen kein Phänomen unserer Zeit sind. Im 14. Jahrhundert raffte die Pest über 25 Millionen Menschen weg, im 19. Jahrhundert waren es über 10 Millionen Tote. Die Spanische Grippe als Folgeerscheinung des Ersten Weltkrieges raffte über 20 Millionen Menschen weg, die Asiatische Grippe im Jahr 1957 ca. 1 Million Menschen und die Hongkong-Grippe im Jahr 1968 immerhin noch 700.000 Menschen. Vergleichsweise gering waren die Folgen von Sars, der ersten globalen Epidemie des 21. Jahrhunderts mit ca. 800 Toten.

Welche Zahlen am Ende des Coronavirus stehen, ist heute noch nicht abzusehen. Es werden mehr als 800 Tote sein. Es geht auch nicht einfach zum Zahlen, Daten und Fakten, sondern es geht um Menschen. Wir empfinden mit jedem, der unmittelbar oder mittelbar betroffen ist. Es geht um Menschen, die Gott geschaffen hat, die Er liebt und die Er retten möchte.

Und doch stellt sich die Frage, wie wir als Christen damit umgehen und was die Bibel dazu zu sagen hat.

Seuchen im Neuen Testament

Im Neuen Testament kommt das Wort „Seuche“ dreimal vor. In Apostelgeschichte 24,5 wird der Apostel Paulus von seinen Anklägern als eine „Pest“ befunden. Hier wird das Wort offensichtlich in einem übertragenen Sinn gebraucht. Zwei Stellen in den Evangelien sprechen jedoch von einer tatsächlichen – buchstäblichen – Pest oder Seuche. Der Herr Jesus spricht darüber:

Matthäus 24,7: „Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und Hungersnöte und Seuchen und Erdbeben werden an verschiedenen Orten sein.“

Lukas 21,11: „Es werden große Erdbeben sein und an verschiedenen Orten Hungersnöte und Seuchen; auch Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel wird es geben.“

Offensichtlich spricht der Herr über Epidemien, die damals noch zukünftig waren. Deshalb stellt sich die Frage, ob das, was wir heute erleben, eine Erfüllung dieser Weissagung ist. Die Antwort auf diese Frage lautet eindeutig: Nein! Der Zusammenhang der gesamten Rede des Herrn Jesus zeigt deutlich, dass Er nicht über die christliche Zeit spricht, sondern über die Zeit der großen Drangsal, die nach der Entrückung der Gläubigen der Gnadenzeit über die Erde kommt. Häufig werden diese Verse zitiert, wenn es um militärische Konflikte, Erdbeben oder Pandemien in unserer Zeit geht. Doch das ist nicht die Bedeutung. Kriege, Seuchen, Hungersnöte und Epidemien hat es immer schon gegeben. Das, was der Herr Jesus in den zitierten Stellen voraussagt, hat damit nicht direkt zu tun. Der Herr warnt nicht uns Christen, sondern er warnt den jüdischen Überrest in einer noch zukünftigen Zeit. Wir müssen das, was Israel und die Juden in der Zukunft betrifft, von dem unterscheiden, was uns heute betrifft.

Die Seuchen der gegenwärtigen Zeit sind nicht der „Anfang der Wehen“ (Mt 24,8). Es sind maximal Zeitzeichen, die uns deutlich machen, das große Ereignisse ihre Schatten vorauswerfen.

Seuchen im Alten Testament

Das Wort „Seuche“ finden wir ebenfalls im Alten Testament. Zum einen erinnert Gott sein Volk zweimal an die „Seuchen Ägyptens“ (5. Mo 7,15; 28,60). Offenbar gab es dort wiederkehrende Krankheiten, an denen Menschen starben.

Sodann wird in 5. Mose 32,24 von einer „giftigen Pest“ gesprochen (im Grundtext ein anderes Wort als in den beiden oben zitierten Versen). In Jesaja 28,2 ist von einem „verderbenden Sturmwind“ die Rede. Dasselbe Wort kommt noch einmal in Psalm 91,6 vor. Dieser Psalm beginnt mit den tröstlichen Worten: „Wer im Schutz des Höchsten sitzt, wird bleiben im Schatten des Allmächtigen“ (Ps 91,1). In den Versen 5 und 6 heißt es dann: „Du wirst dich nicht fürchten vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeil, der am Tag fliegt, vor der Pest, die im Finstern umgeht, vor der Seuche, die am Mittag verwüstet.“ Ohne Frage bezieht sich das prophetisch ebenfalls auf den kommenden Überrest der Juden. Dennoch liegt die praktische Anwendung für uns auf der Hand. Wie empfinden wir, wenn wir davon hören, wie sich der Coronavirus ausbreitet und wie er vielleicht uns selbst oder Menschen in unserem unmittelbaren Umfeld betrifft. Noch einmal: „Du wirst dich nicht fürchten vor dem Schrecken der Nacht … vor der Pest, die im Finstern umgeht, vor der Seuche, die am Mittag verwüstet.“ Es lohnt sich, den ganzen Psalm in Ruhe zu lesen.

Wir sind dankbar für medizinische Hilfe. Wir sind dankbar, dass wir in einem Land leben, in dem die Behörden große Anstrengungen unternehmen, Betroffenen zu helfen und die weitere Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Und doch wissen wir, dass wir letztlich in der Hand des Herrn sind. Wir sind im „Schutz des Höchsten“ und im „Schatten des Allmächtigen“ (Ps 91,1). „Meine Zuflucht und meine Burg; mein Gott, auf ihn will ich vertrauen“ (Ps 91,2). Er wird uns retten von der „verderbenden Pest“ (Ps 91,3). Er wird „seinen Engeln über dir befehlen, dich zu bewahren auf allen deinen Wegen“ (Ps 91,11). „Auf den Händen werden sie dich tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt“ (Ps 91,12). Er wird uns seine Rettung schauen lassen (Ps 91,16).

Keine Panik, aber Sorgfalt

Es ist so, dass ein Virus, wie der Coronavirus, vielen Menschen Angst macht. Davon sind wir Christen nicht ausgenommen. Paulus kannte auch Ängste und Sorgen. Paulus spricht einmal – wenngleich in einem anderen Zusammenhang – von seiner „Bedrängnis und Herzensangst“ (2. Kor 2,4). In Römer 8,35 schreibt er: „Wer wird uns scheiden von der Liebe des Christus? Drangsal oder Angst oder Verfolgung oder Hungersnot oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?“ Das kommt unserer Frage schon näher. Dieser Vers zeigt mindestens zwei Dinge:

  • Es gibt Drangsale und Ängste (ja, sogar Verfolgung und Todesgefahren): Sie sind real und Teil unseres Lebens. Wir müssen uns deswegen nicht schämen.
  • Was immer passiert, nichts kann uns von der Liebe unseren Herrn trennen, uns scheiden „von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Röm 8,39). Das gibt uns innere Ruhe.

Wir erkennen, dass es keinen Grund gibt, panisch zu reagieren. Zum einen muss uns bewusst sein, dass die Presse im Allgemeinen solche „Negativthemen“ gerne aufgreift und nicht immer objektiv ausgewogen berichtet. Man hat bisweilen den Eindruck, dass es heute wie damals im alten Athen ist, wo die Menschen ihre Zeit mit nichts anderem zubrachten, „als etwas Neues zu sagen und zu hören“ (Apg 17,21). Gerade die Presse schürt zum Teil Panik, die überzogen ist. Die digitalen Medien und sozialen Netzwerke dienen dabei noch als Brandbeschleuniger. Zum anderen vergessen wir nicht, dass wir in Gottes Hand sind. Unser Herr ist immer bei uns. Die Ausbreitung des Coronavirus entgleitet keinen Augenblick seiner Kontrolle. Wir dürfen im Glauben mutig sein.

Dennoch ist der Glaube nicht übermütig, d.h., wir gehen auch nicht leichtsinnig mit der Situation um. Wir tun gut daran, die Schutzhinweise nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, sondern zu befolgen, und selbstverständlich folgen wir den behördlichen Anweisungen und setzen uns nicht darüber hinweg (Röm 13.1.2). Außerdem achten wir darauf, was vor den Menschen ehrbar ist (2. Kor 8,21). Wer betroffen ist, wird natürlich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen (Lk 5,31).

Eine Ansprache Gottes

Selbst wenn die Hinweise über Pest und Seuchen im Neuen Testament nicht direkt für unsere Zeit gegeben sind, können wir solche Situationen, in denen Menschen zunehmend Angst und Sorge haben, evangelistisch nutzen. Gerade in Phasen äußerer Unsicherheit und Instabilität sind mache Menschen offener für die Botschaft des Evangeliums. Diese Chancen können – und sollen – wir nutzen, um die Menschen auf die Rettung vor einer viel größeren Gefahr aufmerksam zu machen: nämlich ewig verloren zu gehen. Wir haben die beste Botschaft, die es überhaupt gibt, die Botschaft von dem Heiland-Gott, der will, dass alle Menschen errettet werden (1. Tim 2,4).

Fazit

Das Coronavirus muss uns als Christen nicht aus der Bahn werfen. Es ist eine ernste Ansprache Gottes an die Menschen. Als Christ gehen wir damit verantwortungsbewusst und nicht leichtfertig um. Wir vertrauen dabei unserem großen Gott, dem nichts aus dem Ruder läuft und in dessen Hand wir sicher geborgen sind.

Hinweis: Zu diesem Thema gibt es beim CSV-Verlag einen evangelistischen, kostenlosen Flyer, der deutlich und auch einfühlsam auf das Evangelium hinweist: https://www.csv-verlag.de/home/31253-corona-und-die-angst.html Dieser Flyer ist zur Verteilung an Ungläubige gedacht.