„Und er stand auf von dort und ging hin in das Gebiet von Tyrus und Sidon; und als er in ein Haus getreten war, wollte er, dass niemand es erfahre; und er konnte nicht verborgen bleiben.“ (Mk 7,24)

Nachdem der Herr Jesus den Pharisäern und Schriftgelehrten gegenüber aufgezeigt hatte, dass es nicht äußere Dinge sind, die den Menschen verunreinigen, sondern dessen eigenes sündiges Herz, zog er sich aus Galiläa zurück und begab sich in die Gegenden von Tyrus und Sidon. Dort trat er in ein Haus, in dem ihm offensichtlich Gastfreundschaft erwiesen wurde. Als der demütige Diener wollte er nicht, dass jemand erfahre, dass er im Haus sei, aber – so vermerkt es der Heilige Geist – er konnte nicht verborgen bleiben.

Der Herr Jesus konnte nicht verborgen bleiben. Spricht das nicht zu unseren Herzen und Gewissen? Ja, die Anwesenheit und Gegenwart des Herrn Jesus kann nicht verborgen bleiben – auch heute nicht. Mit diesem Gedanken möchte ich zwei Aspekte verbinden.

Wer Jesus Christus als Herr und Heiland in sein Leben aufnimmt und ihm in Treue nachfolgt, wird sich in seinem Verhalten und seinen Worten deutlich von seinen ungläubigen Mitmenschen unterscheiden. Die Gegenwart und Führung des Herrn Jesus wird sich in seinem Leben bemerkbar machen. Das war auch damals bei den Jüngern in Antiochien so. Sie wurden Christen genannt, weil sie ihrem Herrn und Meister in ihrem Verhalten und in ihren Worten so ähnlich waren, dass sie nach ihm benannt wurden (vgl. Apg 11,26). Christus konnte in ihrem Leben nicht verborgen bleiben. Es war ganz offensichtlich, wer in ihrem Leben das Sagen hatte. Wie sieht es bei uns aus? Werden wir als Christen erkannt, weil wir Christus ähnlich sind?

Im Zusammenhang damit noch ein zweiter Gedanke. So wie der Herr Jesus damals in ein Haus trat, möchte er auch heute in unsere Häuser und Familien treten. Gerade in unserer Zeit – den letzten Tagen der Christenheit – brauchen wir seine Gegenwart und Führung in unseren Häusern und Familien mehr denn je. Wenn er in unseren Häusern den ersten Platz einnimmt und sein Wort die Richtschnur ist, an der sich alle ausrichten, dann wird dies nicht verborgen bleiben. Dann wird Christus in unseren Häusern und Familien wahrgenommen werden – und das nicht nur durch Bibelverse an der Wand und christliche Bücher in den Regalen, sondern auch im Verhalten und der Sprache der Hausbewohner. Ist der Herr Jesus in unseren Häusern wahrnehmbar?