Jakobus fordert die Empfänger seines Briefes unter anderem zu einem guten Miteinander auf. Dazu sollten sie bestimmte Dinge lassen und andere tun.

„Redet nicht gegeneinander, Brüder“, Jakobus 4,11.

Wie schädlich sind gegenseitige Angriffe, das Unterstellen schlechter Motive oder negatives Reden über andere. Mit unserer Zunge können wir manchmal Wunden schlagen wie mit einer Axt. Doch das sollte bei uns nicht gefunden werden. Das meint nicht, Schlechtes gut zu heißen oder auf Fehlentwicklungen, die wir meinen zu sehen, nicht aufmerksam zu machen.

„Seufzt nicht gegeneinander, Brüder“, Jakobus 5,9.

Wir stehen in der Gefahr, mürrisch gegenüber Mitgeschwistern zu reagieren. Vielleicht sind sie anders als wir, haben einen anderen Charakter. Statt einander in Liebe zu ertragen und milde zu sein, reagieren wir unbarmherzig. Wir fühlen uns – vielleicht sogar zu Recht – ungerecht behandelt und reagieren dann fleischlich. Wir vergessen, dass unser Herr alles sieht und zu seiner Zeit an seinen Platz stellen wird.

Was sollten wir tun?

„Bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet“, Jakobus 5,16.

Wenn wir mehr daran denken, dass unser eigenes Verhalten vielleicht mit dazu beigetragen hat, dass schwierige Situationen entstanden sind, gehen wir aufeinander zu. Aus einem „gegeneinander reden“ wird ein „einander bekennen“. Wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen oder das Verhalten eines anderen uns Mühe macht, legen wir das unserem Herrn vor. Dann wird aus einem „gegeneinander seufzen“ ein „füreinander beten“.

Das ist tätige Liebe und eine Voraussetzung für Heilung. Der konkrete Hintergrund im Jakobusbrief sind körperliche Krankheiten, aber wir wollen einmal auch an geistliche Beziehungen unter Geschwistern denken. Das im Grundtext verwendete Wort für „heilen“ bedeutet „wiederherstellen“ oder „durch Wärme weich machen“. Wenn ich gegenüber meinen Mitgeschwistern Herzenswärme zeige, hat das eine heilende und wiederherstellende Wirkung. Das führt zu einer Belebung im Volk Gottes.