Seit Mitte März 2020, also nun seit mehr als 3 Wochen, bestehen in Deutschland Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. Je nach Bundesland sind sie unterschiedlich stark ausgeprägt. An einigen Orten darf man die eigene Wohnung nur aus einem wichtigen Grund verlassen, z.B. um zur Arbeit, zum Arzt oder zur Apotheke oder zum Einkauf zu gehen. An anderen Orten wird das etwas lockerer gehandhabt. Und es wird kontrolliert, ob sich jeder an diese Auflagen hält.

Wir wünschen uns sicher alle den Tag herbei, an dem die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen aufgehoben, wir uns wieder ungehindert bewegen können, wir andere treffen und vor allem die Zusammenkünfte in den Versammlungsräumen besuchen können.

Wir haben vielleicht schon mal den Eindruck, dass uns nach relativ wenigen Tagen die Decke auf den Kopf fällt. Aber wir wollen daran denken, dass der Zugang zu Gott und der Kontakt mit Gott nicht eingeschränkt werden kann. Das Gebet wird durch keine Ausgangssperre gehindert und eine Bibel haben wir auch alle zu Hause. Wir können also die Zeit – vielleicht sogar mehr als sonst – gut nutzen.

Mich erinnert das Ganze an die Geschichte Noahs. Noah ging auf das Wort Gottes hin mit seiner Familie in die Arche und Gott schloss hinter ihm zu. Hinter dieser Tür in der Arche war er in Sicherheit. Und er konnte auch nicht raus. Wisst ihr, wie lange die „Ausgangssperre“ dauerte: 1 Jahr und 17 Tage. 7 Tage nachdem er in die Arche gegangen war, brach der Regen los und die Quellen der Tiefe öffneten sich. Und nach 1 Jahr und 10 Tagen konnte er dann aus der Arche gehen. Stell dir vor, länger als 1 Jahr eingesperrt!

Aber ich bin mir sicher: Noah kam sich nicht eingesperrt vor. Er wusste sich in Sicherheit (ein Vorbild für unsere Errettung). Für Noah war die Arche das Rettungsmittel. Er hatte die Zusage Gottes, dass er in der Arche durch die Flut hindurch kam. Wir sind geborgen in Christus. Aus dem Bereich des Todes herausgenommen und in eine Welt gebracht, die von Auferstehung gekennzeichnet ist. Weil Christus lebt, werden auch wir leben.

In der Arche hatte Noah Nahrung für die Zeit der „Ausgangssperre“. Er sollte auf Anordnung Gottes Speise für sich, seine Familie und die Tiere einsammeln. Mir geht es jetzt für uns nicht um Lebensmittel, die wir im Geschäft kaufen, sondern um geistliche Nahrung. Haben wir sie auch zurückliegend fleißig eingesammelt, um sie jetzt für uns und unsere Familien zu nutzen? In dieser Zeit ist es andererseits auch relativ einfach, weitere Nahrung einzusammeln, weil uns viele Quellen offenstehen. Aber eine Lektion für uns ist dennoch sicher die, dass wir geistliche Nahrung sammeln für Zeiten der Not.

Dann hatte Noah eine Lichtöffnung in der Arche. Durch dieses „Fenster“ konnte er hinaussehen. Was sah er? Die Wellen? Nein. Er sah den Himmel. So dürfen wir auch diese Blickrichtung nach oben haben. Noah konnte gar nicht auf die Umstände blicken. Und wir brauchen es nicht. Wenn das Licht des Himmels aus der gelebten Beziehung zu Gott in unsere Herzen und in unsere Häuser fällt, wird eine Ausgangssperre oder ein Kontaktverbot zu einer Segenszeit.