Die Korinther hatten es nötig über die Wahrheit der Auferstehung und der Verwandlung der Gläubigen grundlegende Belehrungen zu bekommen. Paulus widmet dieser Belehrung ein langes Kapitel (1. Kor 15). Mit viel Mühe und Energie führt er den Korinthern vor Augen, wie es dem Glauben den Boden entziehen würde, wann die Tatsache der Auferstehung geleugnet würde.

Aber er zeigt ihnen auch welcher gewaltige Sieg über den Tod in der Auferstehung Christi errungen wurde. Das Kapitel endet mit einem Lobpreis für den Gott, der uns diesen Sieg über den Tod schenkt. Und durch wen? „Durch unseren Herrn Jesus Christus“ – kostbare, zu Herzen gehende Formulierung, unser Herr Jesus Christus ist der große Sieger!

Doch im letzten Vers (Vers 58) kommt Paulus auf eine zweifache Auswirkung zu sprechen, die seine Belehrungen auf die Korinther (und damit auch auf uns) haben sollten. Und in diesem Vers finden wir ein verblüffendes Paradoxon: wir sollen einerseits „fest, unbeweglich“ sein und andererseits „überströmend“ im Werk des Herrn. Das eine ist totale Statik, das andere totale Dynamik.

Aber genau diese zwei Ziele hat Gott auch für uns im Sinn. Falsche Lehren und Irrtümer über unsere Zukunft, sei es, dass wir durch den Tod gehen (Auferstehung) oder lebendig entrückt werden (Verwandlung), stürmen auf uns ein und wollen uns fortreißen. Da gilt es fest zu stehen, gegründet auf das unverrückbare Fundament des Wortes Gottes. Wenn Satan uns mit dem Tod schrecken will, dann lassen wir uns nicht bewegen, denn durch den Sieg Christi hat der Tod für uns den Schrecken verloren.

Wenn es aber um das Werk des Herrn geht, dann stehen wir nicht unbeweglich da wie ein Fels, sondern sind überströmend wie ein reißender Fluss. Das Bewusstsein des Sieges des Herrn und der damit verbundenen Sicherheit in Bezug auf unsere Zukunft macht uns nicht tatenlos (wie das vielleicht bei den Thessalonichern der Fall war, vgl. 1. Thes 5,11; 2. Thes 3,10–13). Nein, wir wenden jede Mühe auf, um noch so viele wie möglich mit diesem Sieg bekannt zu machen.

Ein schönes Beispiel sind die Arbeiter an der Mauer Jerusalems. Mit der einen Hand arbeiteten sie am Werk, während die andere die Waffe hielt, um mögliche Angriffe abzuwehren (Neh 4,10–12). So waren sie einerseits standhaft und ließen sich nicht durch Angriffe von ihrer Stelle wegbewegen. Und andererseits arbeiteten sie eifrig am Werk des Herrn, so dass die Mauer innerhalb von 52 Tagen fertig wurde.

Gebe der Herr, dass wir im Blick auf unseren Glauben fest und unbeweglich und gleichzeitig im Werk des Herrn überströmend sind.