Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe. Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, und die Ernte kommt? Siehe, ich sage euch: Erhebt eure Augen und schaut die Felder an, denn sie sind schon weiß zur Ernte. (Johannes 4,34.35)
 
Gott möchte von uns, dass wir unsere Augen erheben, auf die Felder blicken, ernten und die Frucht einsammeln. Hat Gott uns etwa dazu berufen, verpassten Gelegenheiten aus der Vergangenheit nachzutrauern oder wehmütig die geistliche Kraft und Frische von treuen Männern und Frauen Gottes aus vergangenen Zeiten herbeizusehnen? Oder möchte er, dass wir unseren momentanen Eifer und die jetzige geistliche Energie in grandiose Pläne für eine nebulöse Zukunft verwenden, in der wir eine gute geistliche Ausrüstung benötigen? Oder ist es nicht vielmehr sein Wunsch, dass wir Gefäße in seiner Hand sind, die seinen ewigen Vorsatz für das Hier und Jetzt ausführen?

Ich erinnere mich an einen lieben Bruder in Christus, in dessen Wohnzimmer eine große Karte eines weit entfernten Landes hing. Es war sein Herzenswunsch, eines Tages als Missionar dorthin zu gehen. Mit jedem Besucher sprach er darüber und gab auch in seinen Gebeten diesem Thema den ersten Platz. Es war die Tragödie seines Lebens, dass er nicht wirklich in der Gegenwart lebte, das Leben mit Christus genoss und ihn vor anderen Menschen verkündigte. Sein Leben spielte sich nur in dieser Zukunft ab, die jedoch niemals kam.

Vielleicht haben wir alle mehr oder weniger mit dieser Last zu tun. Aber lasst uns den Unterschied zu dem Vorbild und der Lehre des Herrn Jesus beachten. Seine Speise war es, den Willen dessen zu tun, der Ihn gesandt hatte, und sein Werk zu vollbringen. Er lebte sein Leben von Tag zu Tag. Er sagte nicht: „Meine Speise war...“ oder „Meine Speise wird es sein...“, sondern „Meine Speise ist“ die Freude, den Willen meines Vaters auszuführen. Nichts trieb ihn so sehr an wie das Verlangen, diesen Willen zu tun. Kennen wir diese völlige Freude, Gottes Willen als unsere Speise für das Hier und Jetzt zu haben?

Aus: The Lord is Near