Naaman war unheilbar krank: Der Aussatz bedrohte sein Leben. Naaman war bereit, für seine Heilung eine riesige Summe zu zahlen (2. Könige 5,5). Er unternahm auch eine sehr weite Reise in ein von den Syrern (damals) verachtetes Land: Israel.

Doch siehe da, als der Prophet Elisa ihm sagte, dass er im Jordan siebenmal untertauchen sollte, sagte er erbost: „Siehe, ich hatte gedacht: Er wird gewiss zu mir herauskommen und hintreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und wird seine Hand über die Stelle schwingen und so den Aussätzigen heilen. Sind nicht Abana und Parpar, die Flüsse von Damaskus, besser als alle Wasser von Israel? Kann ich mich nicht darin baden und rein werden? Und er wandte sich und zog weg im Grimm.“

Warum denn diese Reaktion? Was war das Problem bei der Heilungsmethode Elisas, des Propheten Gottes? Die Prozedur verlangte von Naaman:

  • Gehorsam. Er konnte argumentieren, dass andere Flüsse sauberer, tiefer und reiner sind. Aber seine Schlussfolgerungen waren nicht gefragt, sondern Gehorsam gegenüber Gottes Wort.
  • Gedemütigtsein. Naaman kam in seinem Gepränge an die Tür des Propheten und erwartete, dass ihm Respekt entgegengebracht und etwas Feierliches geschehen würde. Nichts dergleichen! Ihm wurde durch einen Boten gesagt, was er tun soll. Er musste von seinem hohen Ross herabsteigen und siebenmal in einem schmutzigen Fluss untertauchen. Eine tiefe Demütigung!
  • Glaubensvertrauen. Wenn die besten Ärzte in Syrien nicht helfen konnten – was sollte dann dieses merkwürdige Bad nutzen? Redete der Prophet die Wahrheit oder war das alles Unsinn? Ohne Glauben würde sicher niemand in einen Fluss gehen, um vom Aussatz gereinigt zu werden.
  • Gnadenbewusstsein. Naaman wollte dem Propheten eine große Summe geben. Doch da Elisa nicht einmal auf der Bildfläche erschien, gab es auch keine Möglichkeit für einen Kontrakt. Naaman musste lernen, dass die Heilung umsonst war – dass es Gnade nur umsonst gibt.

Wir wissen, dass Naaman schließlich an den Jordan ging und geheilt wurde. Die Geschichte nahm ein gutes und glückliches Ende.

Viele Menschen möchten von dem Aussatz der Sünde gereinigt werden. Sie sind bereit, dafür große Opfer zu bringen. Aber es soll nach ihren Vorstelllungen geschehen. Sie sagen wie ein Naaman: „Ich hatte gedacht.“ Doch die eigenen Gedanken führen nicht zur Heilung. Wir müssen schon die Methode Gottes wählen! Sie mag zu einfach erscheinen. Sie mag dem natürlichen Geschmack des Menschen nicht entsprechen, da es seine eigene Wichtigkeit beiseitesetzt. Ja, es sind Gehorsam, Demut und Glauben gefragt, während die „schönen“ eigene Werke beiseitegelassen werden müssen. Nur wer so dem Evangelium, der frohen Botschaft, begegnet, wird erleben, dass sein Sündenproblem gelöst und sein Geschichte eine gute und glückliche wird.