Und als das Volk sah, dass Mose zögerte, vom Berg herabzukommen, da versammelte sich das Volk zu Aaron, und sie sprachen zu ihm: Denn dieser Mose, der Mann … wir wissen nicht, was ihm geschehen ist. 2. Mose 32,1

Nachdem Mose 40 Tage auf dem Berg gewesen war, stand er nun im Begriff, mit den beiden Gesetzestafeln herabzusteigen. Aber unten, am Fuß des Berges, sah es nicht gut aus. Das Volk sagte über Mose: „Wir wissen nicht, was ihm geschehen ist“. Mose war auf den Berg gestiegen, um mit Gott zu sprechen, während das Volk unten warten sollte. Er hatten ihnen gesagt, geduldig zu warten, bis er zurückkommen würde (2. Mose 24,12–14).

In ähnlicher Weise haben auch die Engel, nachdem der Herr Jesus zu Gott in den Himmel aufgefahren ist, den Jüngern gesagt, er würde zurückkehren (Apostelgeschichte 1,9–11). Aber nach einigen Jahrhunderten hat die Kirche jeden Gedanken an Christi Rückkehr vergessen. Stattdessen wurde aus ihr ein Reich in dieser Welt. Die Haltung vieler bekennenden Christen war: „Mein Herr bleibt noch aus“ (Mt 24,48–49).

Das ist prophetisch schon vorgeschattet durch das Volk, das am Fuß des Berges auf Mose hätte warten sollen. Sie bauten sich ein goldenes Kalb und „standen auf, um sich zu belustigen“ (V. 6). Es drehte sich alles um Götzendienst und Unmoral. Mose wurde vergessen, und das Kalb wurde angebetet. Aaron hatte das Kalb mit einem Meißel gefertigt (V. 4). Doch als er von Mose gefragt wurde, wie es hergestellt wurde, antwortete er nur: „Ich warf [das Gold] ins Feuer, und dieses Kalb ging hervor“ (V. 24). Genau das haben die Menschen gemacht: Sie nennen es Wunder oder göttliche Vorsehung, was in Wahrheit ihre eigenen Hände gemacht haben. Die Kurve der Christenheit neigt sich in Richtung Abfall vom Glauben. Sie spotten über das Kommen Christi, indem sie sagen: „Wo ist die Verheißung seiner Ankunft?“ (2. Pet 3,4).

Aber Christus hat gesagt: „Ja, ich komme bald“ (Offenbarung 22,20). Der Herr ist nahe. Maranatha!

[Aus: The Lord is near]