Jesus aber schrie wieder mit lauter Stimme und gab den Geist auf. Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriss von oben bis unten in zwei Stücke; und die Erde erbebte, und die Felsen rissen, und die Grüfte taten sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt; und sie kamen nach seiner Auferweckung aus den Grüften hervor und gingen in die heilige Stadt und erschienen vielen. Matthäus 27,50–53

Wenn Menschen gekreuzigt werden, schwinden ihre Kräfte zusehends und sie sterben schließlich qualvoll. Aber der Herr Jesus konnte unmittelbar vor seinem Tod mit lauter Stimme schreien, bevor Er dann in eigener Machtvollkommenheit seinen Geist aufgab. Auf diesen übernatürlichen Tod folgten drei übernatürliche Zeichen, wobei Gott unterschiedliche Dinge antastete, an die der Mensch seine Hand nicht legt.

Erstens wurde der Vorhang des Tempels, der das Heiligtum vom Allerheiligsten trennte, von oben nach unten durch Gottes Hand zerrissen. Dieser Vorhang ist einerseits ein Bild für den Leib Jesu (Heb 10,20). Andererseits weist der Vorhang daraufhin, dass der Weg in die Gegenwart Gottes zur Zeit des Gesetzes noch nicht offenbart war (Heb 9,8). Durch das Zerreißen dieses Vorhangs wurde klargemacht, dass der Glaubende Gott nun mit Freimütigkeit nahen kann.

Zweitens erbebte die Erde und die Felsen rissen. Das deutet an, dass die erste Schöpfung einmal verwandelt wird: „Seht zu, dass ihr den nicht abweist, der redet! ... dessen Stimme damals die Erde erschütterte; jetzt aber hat er verheißen und gesagt: ,Noch einmal werde ich nicht allein die Erde erbeben lassen, sondern auch den Himmel‘“ (Heb 12,25.26). Der Herr wird diese Schöpfung wie einen Mantel zusammenrollen und eine neue Erde und einen neuen Himmel hervorkommen lassen, in denen Gerechtigkeit wohnt.

Drittens öffneten sich einige Grüfte, nachdem Jesus am Kreuz gestorben war. Das zeigt, dass der Tod durch seinen Tod besiegt wurde. Die Auferstehung der Heiligen, die in diesen Grüften ruhten, geschah erst nach der Auferweckung des Herrn Jesus, der der „Erstling der Entschlafenen“ ist (1. Kor 15,20.23). Die Auferstehung dieser Gläubigen war ein Unterpfand und ein Vorgeschmack auf die gewaltige Auferstehung zur Herrlichkeit, die bei der Ankunft des Herrn Jesus stattfinden wird.

Der natürliche Mensch kann einem heiligen Gott nicht nahen, er lebt in einer durch die Sünde geprägten Schöpfung, aus der ihn der Tod herausreißen wird. Doch der Sühnungstod des Herrn Jesus am Kreuz verändert alles. Gläubige nahen Gott auf dem neuen und lebendigen Weg, sie freuen sich über die Verheißung, dass es einmal eine neue Erde und einen neuen Himmel geben wird, und wissen, dass der Tod im Sieg verschlungen wird, wenn das Sterbliche einmal Unsterblichkeit anziehen wird (Heb 10,19.20; 2. Pet 3,13; 1. Kor 15,54).

Wie gewaltig sind die Folgen dessen, was Christus am Kreuz vollbracht hat! Und von diesen Folgen hat Gott durch drei Zeichen ein beeindruckendes Zeugnis gegeben.

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