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Als 26-Jähriger – Josia bessert das Haus Gottes aus

Als 20-Jähriger hat Josia damit begonnen, das Land und auch das Haus Gottes, den Tempel, zu reinigen. Doch damit nicht genug. Mit 26 Jahren, als er die Reinigung beendet hatte, setzt er sich nun daran, den offensichtlich baufälligen Tempel auszubessern und wieder instand zu setzen.

Das Thema „Haus Gottes“ zieht sich durch die ganze Bibel. Zuerst wohnte Gott in der Stiftshütte, vor allem während der Zeit der Reise des Volkes Israel durch die Wüste. Später hat Salomo Gott einen prachtvollen Tempel gebaut. Dass Gott in diesem materiellen Haus wohnen würde, war für Salomo unfassbar: „Aber sollte Gott wirklich auf der Erde wohnen? Siehe, die Himmel und der Himmel Himmel können dich nicht fassen; wie viel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe!“ (1. Könige 8,27).

Zur Zeit des Neuen Testamentes, also auch heute noch, wohnt Gott immer noch auf der Erde, immer noch in einem Haus. Allerdings nicht in einem materiellen wie zur Zeit des Alten Testamentes, sondern in einem geistlichen. In seinem Brief an die Gläubigen in Ephesus schreibt der Apostel Paulus, dass sie ein „heiliger Tempel im Herrn“, „eine Behausung Gottes im Geist“ sind (Epheser 2,20.21). Damit ist – damals wie heute – keine besondere Gruppe von Menschen gemeint, sondern die Gemeinde, Kirche oder Versammlung. Dazu gehören alle, die seit Pfingsten bis zur Entrückung an den Herrn Jesus glauben. In diesem Sinne spricht Paulus auch in seinem ersten Brief an Timotheus von dem Haus Gottes: „Dies schreibe ich dir in der Hoffnung, bald zu dir zu kommen; wenn ich aber zögere, damit du weißt, wie man sich verhalten soll im Haus Gottes, das [die] Versammlung [des] lebendigen Gottes ist, [der] Pfeiler und [die] Grundfeste der Wahrheit.“ (1. Tim 3,14.16).

Der Herr Jesus selbst ist derjenige, der dieses Haus baut. In Matthäus 16 sagt er zu Petrus: „und auf diesen Felsen“ – damit meint er sich selbst – „werde ich meine Versammlung/Gemeinde bauen“. Gebaut wird dieses Haus aus lebendigen Steinen, wie wir aus 1. Petrus 2,5 entnehmen können. Dort heißt es: „werdet auch ihr selbst als lebendige Steine aufgebaut, ein geistliches Haus.“

Wie auch jedes materielle Haus, so hat auch dieses Haus, die Versammlung/Gemeinde, einen Hausherrn: Gott selbst, der in diesem geistlichen Haus wohnt. Und daher schreibt Paulus Timotheus auch, denn in diesem Haus können wir uns nicht verhalten wie wir wollen. Dieses Haus gehört uns nicht! Alles, was in diesem Haus geschieht, muss mit dem Wesen Gottes in Übereinstimmung sein, muss seinen Gedanken entsprechen.

Auch heute sucht der Herr Jesus solche, die ein Empfinden dafür haben, dass der Zustand des Volkes Gottes nicht so ist, wie er nach den Gedanken Gottes sein sollte. Hier ist Eifer für Ihn gefragt, auch in jungem Alter. Als junger Christ wird man sicherlich nicht damit anfangen, die älteren Gläubigen zu belehren und zurechtzuweisen, auch wenn Gott das in Seiner Souveränität im Einzelfall so führen kann – denken wir an Samuel oder manchen Propheten. Möglichkeiten, sich unter dem Volk Gottes nützlich zu machen, gibt es jedoch immer noch. Man kann sie wohl kaum aufzählen: Kranke besuchen; ältere Geschwister besuchen; ältere Geschwister zu Zusammenkünften abholen; ihnen von den Stunden und vom Herrn Jesus erzählen, wenn sie die Zusammenkünfte nicht mehr besuchen können; praktische Hilfe anbieten; Sonntagschule halten; sich um Kinder kümmern; bei evangelistischen Aktionen mithelfen; etc.

Josia und das Wort Gottes

In den Tagen Josias wurde das Wort Gottes wieder „gefunden“ (vgl. 2. Chr 34,14). Man kann kaum glauben, dass das Gesetz gefunden werden musste, sollte es doch eigentlich die Grundlage des Lebens der Israeliten sein. Als jedoch das Wort Gottes gefunden wurde, las Josia darin sehr aufmerksam und wollte diesem Wort Gehorsam leisten.

Es ist übrigens bemerkenswert, wie Josia reagierte, als er das Gesetz gefunden hatte. In 2. Chronika 34,19 wird uns berichtet: „Und es geschah, als der König die Worte des Gesetzes hörte, da zerriss er seine Kleider.“ Das war damals ein Zeichen der Trauer und der Betroffenheit. Das, was Josia da gelesen hatte, ließ ihn nicht kalt. Er relativierte es auch nicht. Tat es auch nicht als „nicht zeitgemäß“ ab. Nein, er nahm es als Gottes Wort – immer gültig und verbindlich.

Ich hoffe nicht, dass wir die Bibel erst wieder finden müssen. Sie darf uns ein beständiger Begleiter sein, in der wir immer wieder lesen. Als Kinder Gottes sollte das etwas völlig Normales sein. Wir sollten uns dabei aber auch immer wieder die Zeit nehmen, einen Bibelabschnitt genauer zu untersuchen.

Wo, wenn nicht im Wort Gottes, findest Du die richtige Lebensausrichtung? Wo, wenn nicht in der Bibel, findest Du die Gedanken Gottes über alles, was Dein Leben betrifft? Die Bibel ist kein Rezeptbuch für jede Einzelsituation in unserem Leben. Aber sie gibt uns Grundsätze, Beispiele, Vergleiche, Hinweise, die sich auf jede Frage, auf jedes Problem, auf jede Lage anwenden lassen.

Wenn man das tut, wird die Bibel lebendig und ist keine bloße Theorie mehr. Dann liest man das Wort mit größerem Interesse, denn es hat mir etwas zu sagen. Ich brauche dieses Wort, damit ich im Alltag bestehen kann. Das ist das Geheimnis im Leben von Josia. Auch deshalb war er so treu!

(Fortsetzung folgt)