Es geht um Richter 16,4–31.

Fragen

1.    Richter 16 ist ein Nachwort und beschreibt das Ende Simsons. Das tragische Ende Simsons begann damit, dass er in das Tal Sorek (‘Weinstock‘) ging. Dort liebte er eine Philisterin namens Delila (‘die mit Verlangen Begehrende, Verlangende‘) (V. 4). Was war an diesem Weg nicht gut?

2.    Was wird hier zum ersten Mal von Simson in Bezug auf eine Frau gesagt (V. 4)?

3.    Hatte Simson nicht schon negative Erfahrungen mit Frauen der Philister gemacht? Wird man aus Schaden nicht klug? Warum ging Simson wohl trotzdem wieder dorthin (vgl. Röm 13,14)?

4.    Wovon ist Delila ein Bild (vgl. Spr 2,16; 7,5; 1. Joh 2,15–17)?

5.    Delila wollte Simson das Geheimnis seiner Kraft entlocken. Wie ging sie vor?

6.    In seinen Antworten kam Simson der Wahrheit immer näher (V. 4–22). Inwiefern?

7.    Worin lag die Kraft Simsons? Wovon spricht das lange Haar (V. 19.20)?

8.    Was taten die Philister mit Simson (Eselsbrücke: blinding, binding, grinding) (V. 21)?

9.    Simson wollte die Welt und ihre Lust ein wenig genießen und verlor dabei alles. Was hat Simson im Laufe seines Lebens verloren (Kap. 14,20; 16,17.19.21.30 etc.)?

10. Am Ende seines Lebens war Simson von dem befreit, was ihm während seines Lebens immer wieder zum Fallstrick geworden war: seine beiden Augen. Die Augen sprechen von Einsicht und geistlichem Verständnis. Sein Augenlicht hat Simson nicht wiedererlangt. Doch sein Haar begann wieder zu wachsen (geistliche Kraft). Was hat uns das zu sagen?

11. Kaum war Simson im Gefängnis in Gaza, begann sein Haar wieder zu wachsen. Das war der Wendepunkt in seinem Leben. Sein Haar wuchs wieder – langsam aber stetig (Kopfhaar wächst ca. 11–18 cm im Jahr). Was können wir davon lernen in Bezug auf den Prozess der Wiederherstellung?

12. Die Fürsten der Philister versammelten sich, um ihrem Gott Dagon ein großes Schlachtopfer zu opfern und um ein Freudenfest zu feiern. Ihren Sieg über Simson schrieben sie Dagon zu (V. 23.24). Somit wurde die ganze Angelegenheit zu einer Sache zwischen Gott und Dagon. Inwiefern?

13. Von Simson werden uns nur zwei Gebete überliefert. Sein erstes Gebet war eine Bitte um Kraft im Leben gewesen (Kap. 15,18). Sein zweites Gebet am Ende seines Lebens war eine Bitte um Kraft im Tod (V. 28). Gott hat beide erhört. Was fällt an dem zweiten Gebet auf (Stichwort ‘Herr‘ etc.)? Sollen wir heutzutage auch so beten?

14. Den größten Sieg errang Simson in seinem Tod. Bei wem war das auch so? Nenne Parallelen und Gegensätze zwischen dem Tod Christi und dem Tod Simsons?

15. Ganz am Ende der Geschichte Simsons strahlte noch einmal die Gnade Gottes hervor (V. 31; vgl. Heb 6,10). Inwiefern?

Antworten

1.    1. Simson schenkte sein Herz einer Philisterin, die zu den Feinden des Volkes Gottes gehörte (vgl. Lk 16,13; Jak 4,4). 2. Die Philisterin lebte im Tal Sorek. Was hatte der Nasir Simson in diesem ‘Tal der Weinstöcke‘ zu suchen? 3. Er ging bewusst das Risiko ein, dass er fallen würde.

2.    Dass er sie liebte.

3.    Seine fleischlichen Begierden (Lust des Fleisches) und falsches Selbstbewusstsein (Hochmut des Lebens) zogen ihn dorthin.

4.    Von der Welt in ihrer (sexuellen) Anziehungskraft und Begehrlichkeit.

5.    Sie nutzte Simsons Liebe hinterhältig aus und ließ nicht locker, bis er ihr das Geheimnis seiner Kraft verraten hatte. So war sie im negativen Sinn beharrlich.

6.    Zunächst spricht er von sieben frischen Sehnen, dann von neuen Stricken. Schließlich kommt er auf seine sieben Haarflechten zu sprechen. Danach gibt er sein Geheimnis preis.

7.    Vordergründig betrachtet in seinem langen Haar. Doch in Wirklichkeit gab Gott ihm die Kraft, weil er sich Gott geweiht hatte. Das lange Haar spricht von Abhängigkeit und Weihe.

8.    Sie griffen ihn, stachen ihm die Augen aus, banden ihn und führten ihn nach Gaza. Dort musste er im Gefängnis mahlen.

9.    Seine Frau (Kap. 14,20), das Geheimnis seines Herzens (Kap. 16,17), seine Haare (Kap. 16,19), seine Weihe (Kap. 16,19), seine Kraft (Kap. 16,19), den Herrn (Kap. 16,20), sein Augenlicht (Kap. 16,21), seine Freiheit (Kap. 16,21) und sein Leben (Kap. 16,30).

10. Wenn die geistliche Einsicht oder das geistliche Unterscheidungsvermögen einmal verloren gegangen sind, ist dies oftmals unumkehrbar.

11. Der Prozess der Wiederherstellung erstreckt sich normalerweise über einen längeren Zeitraum (z.B. Noomi, Josephs Brüder). Wir finden aber auch Beispiele für schnelle Wiederherstellungen (z.B. Petrus, David).

12. Da die Philister den Sieg über Simson ihrem Gott Dagon zuschrieben und ihn dafür priesen (und dadurch die Ehre Gottes schmälerten), wurde die ganze Angelegenheit zu einer Sache zwischen Gott und Dagon, denn Gott gibt seine Ehre keinem anderen (vgl. Jes 42,8; 48,11).

13. Simson erkennt in diesem Gebet zum ersten Mal die Autorität und Herrschaft des Herrn über sich an. Zudem spricht der Ausdruck ‘HERR‘ oder ‘Jehova‘ von einer bestehenden Beziehung.

Simson bittet um Rache für seine beiden Augen. Wir sollen in unseren Gebeten nicht um Rache bitten (vgl. Röm 12,19; Heb 10,30).

14. Bei dem Herrn Jesus. Simson starb, um seine Feinde zu töten. Christus starb, um seine Feinde zu retten. Rache war das Motiv bei Simson. Liebe war das Motiv bei Christus. Simson starb in großer Kraft. Christus wurde in Schwachheit gekreuzigt.

15. Seine Familie würdigt ihn, indem sie ihm ein angemessenes Begräbnis schenkt. Auch Gott würdigt noch einmal das, was Simson für ihn getan hat: „Er hatte aber Israel zwanzig Jahre gerichtet“ (vgl. Kap. 15,20).