Es ist eher eine nebensächliche Sache, aber immer wieder taucht die Frage auf, ob Christen Blut bzw. Blutwurst essen dürfen.

Die Antwort lautet: nein.

Zwei Bibelstellen machen das deutlich: 1. Mose 9 und Apostelgeschichte 15.

1. Mose 9,1–9

Nach der Sintflut segnete Gott Noah und gab ihm den zweifachen Hinweis, dass die Menschen sich auf der Erde mehren sollten. Um Menschenleben zu schützen und ein Überhandnehmen der Gewalttat wie vor der Flut zu vermeiden, wurde eine Regierung eingesetzt und ihr wurde das Schwert gegeben, mit dem der Mörder getötet werden sollte.

Außerdem durfte die nun stark wachsende Bevölkerung, die unter anderen äußeren Bedingungen als vor der Flut leben musste, auch Tiere als Nahrung nehmen. Dem Menschen wurde damit erstmal das Recht eingeräumt, Tiere zu töten (allerdings nicht einen anderen Menschen, was streng bestraft werden sollte). Wenn der Mensch nun das Leben nimmt, das Gott gegeben hat, verlangt Gott von dem Menschen, dass er das Blut nicht trinkt, denn das Blut steht symbolisch für das Leben. Der Mensch soll sich klarmachen, dass das Leben Gott gehört und das auch zeigen, indem das Blut „angetastet“ zur Erde fließt. Wenn der Mensch das Leben eines Tieres beendet, dann nur deshalb, weil der Schöpfer des Lebens ihn dazu autorisiert hat.

Diese Anweisung wurde vor der Gesetzgebung allen Menschen gegeben und wurde nicht auf das Volk Israel beschränkt, gleichwohl es für die Israeliten noch einmal gesondert im Gesetz vom Sinai angewiesen wurde (3. Mo 17,12). Der Auftrag, das Blut nicht essen, gilt genauso wie der Auftrag, sich zu mehren und Mörder mit der Todesstrafe zu belegen.

Apostelgeschichte 15,29

„Denn es hat dem Heiligen Geist und uns gut geschienen, keine größere Last auf euch zu legen als diese notwendigen Dinge: euch zu enthalten von Götzenopfern und von Blut und von Ersticktem und von Hurerei. Wenn ihr euch davor bewahrt, so werdet ihr wohltun. Lebt wohl!“ (Apg 15,29).

In Apostelgeschichte 15 werden vier schlimme Dinge gezeigt, die bei den Nationen üblich waren, die aber die Juden scharf verurteilten. Dessen sollten sich die (Gläubigen aus den) Nationen bewusst sein und entsprechend damit umgehen und bedenken, was diese Dinge für die Juden bedeuten. Diese vier Dinge sind Sünden und durften ohnehin nicht getan werden (sehr deutlich ist das bei der Hurerei zu sehen). Aber wenn es um Rücksicht auf die Juden geht, ist es besonders wichtig, gerade diese vier Sünden zu meiden (das Stehlen wird zum Beispiel nicht erwähnt, was bei den Heiden auch verpönt war).

Die Christen werden durch das Apostel-Konzil in Apostelgeschichte 15 übrigens nicht unter ein Vier-Gebote-Gesetz gestellt, dementsprechend fehlt auch die Strafandrohung. Dennoch sollten wir Gläubigen (aus den Nationen) das beachten, was damals und der Leitung des Geistes bekannt gegeben und auferlegt wurde.

Zwei Missverständnisse 

Erstens: Wer sich ein Steak (medium rare/englisch) im Restaurant bestellt, muss übrigens nicht in Sorge sein, Blut zu sich zu nehmen. Das Steak enthält kein Blut, sondern die rote Flüssigkeit ist Fleischwasser. Vernünftige Metzger lassen Tiere ausbluten, weil Blut leicht verderblich ist.

Zweitens: Bluttransfusionen haben mit der angeschnittenen Fragen auch nichts zu tun. Denn dabei geht es ja darum, dass Menschenblut in einen menschlichen Körper gebracht wird, um Leben zu retten. Das Blut stammt von lebenden Menschen. Es geht nicht um die Nahrungsaufnahme von Tieren, die zu diesem Zweck getötet werden.

Ein bemerkenswerter Gegensatz

Das Blut von Tieren sollen wir nicht trinken. Aber das Blut Christi sollen wir (symbolisch)  trinken (das heißt, dass wir uns im Glauben damit einsmachen), denn nur so können wir ewiges Leben haben: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag“ (Joh 6,54).

Wer sich als verloren erkannt hat, wird im Glauben dazu Zuflucht nehmen, dass Jesus Christus am Kreuz auf Golgatha für uns schuldige Menschen gestorben ist. Wer dieses Blut nicht trinkt, wer also nicht daran glaubt, dass sein heiliges Blut am Kreuz zur Sühnung gegeben werden muss, wird ewig verloren gehen.

Zusammenfassung 

Wir können also sagen:

Wer Tierblut (buchstäblich) trinkt, verleugnet das Recht des Schöpfers auf das natürliche Leben.

Wer das Blut Christi nicht trinkt, verleugnet das Unrecht des Geschöpfes, das durch die Sünde den Tod gebracht hat, und bekommt kein ewiges Leben.