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Gott redet auf verschiedene Weise zu den Menschen. In der Person des Sohnes hat er sich vollkommen offenbart. Er hat in ihm zu uns geredet (Heb 1,1). Auch in der Schöpfung hat er sich offenbart, wir sehen darin seine Weisheit, seine Macht, seine Göttlichkeit (siehe z.B. Röm 1).

Dann redet er durch sein Wort, die Bibel zu uns. Wir dürfen heute das vollständige Wort Gottes in Händen haben. Göttliche Gedanken in menschlich erfassbaren Worten. Er hat uns seine Gedanken, seinen Willen offenbart. Sein Wort ist Wahrheit (Joh 17,17). Unter der Leitung seines Geistes können wir sein Wort verstehen.

Schließlich redet Gott auch durch Lebensumstände zu uns. Das ist zwar nicht die primäre Redensweise, die Gott gegenüber Gläubigen wählt, aber er nutzt sie eben auch. Und wir empfinden sicher, dass er auch durch die aktuelle Krise unsere Herzen und Gewissen prüft (geschrieben 2020).

Wie wichtig ist mir der Platz des Zusammenkommens, heute einmal unter dem Aspekt, dass er dort durch sein Wort zu uns redet? Was hat die Zeit, in der das nicht wie gewohnt möglich war, in uns bewirkt? Nach 1. Korinther 14,3 geschieht der Dienst der Weissagung zur Erbauung, Ermahnung und Tröstung. Gott redet zu uns, um etwas in uns zu bewirken.

Ich möchte mir und uns einmal die Frage vorstellen, ob wir Gottes Wort wirklich so aufgenommen, d.h. verinnerlicht haben und diese Wirkung in unserem Leben zugelassen haben. Seinem irdischen Volk muss der HERR einmal durch den Propheten sagen lassen: „Und du, Menschensohn, die Kinder deines Volkes unterreden sich über dich an den Wänden und in den Türen der Häuser; und einer redet mit dem anderen, jeder mit seinem Bruder und spricht: Kommt doch und hört, was für ein Wort von dem HERRN ausgeht. Und sie kommen scharenweise zu dir, und sitzen vor dir als mein Volk und hören deine Worte, aber sie tun sie nicht.“ (Hes 33,30–31)

Das ist ein ernstes Wort an die Gewissen. Wie ist das bei mir? Bin ich bereit, mich durch das Wort Gottes korrigieren und ausrichten zu lassen? Wie habe ich der Wortverkündigung zugehört? Wirklich so, dass Gott zu mir persönlich etwas zu sagen hat. Dass er bei mir etwas bewegen will? Nicht zuerst im Kopf, sondern im Herzen.

Wir dürfen uns aber auch durch zwei positive Beispiele ermuntern.

1. Die Beröer in Apostelgeschichte 17. Sie nahmen in aller Bereitwilligkeit das Wort auf und sie untersuchten täglich die Schriften, ob es sich also verhielte. Sie hatten offene Herzen, waren bereit das Wort zu verinnerlichen, es zu ihrem Lebensinhalt zu machen, es praktisch umzusetzen. Sie nahmen täglich ihre Bibel (damals das Alte Testament) zur Hand und prüften das, was sie hörten, anhand des Wortes. Und Gott segnet dies und anerkennt es.

2. Der Hauptmann Kornelius. Als Petrus in sein Haus kommt, sagt er: „Jetzt sind wir nun alle vor Gott gegenwärtig, um alles zu hören, was dir von Gott befohlen ist“ (Apg 10,33b). Er war sich bewusst, dass Gott durch den Diener Petrus redete. Er war bereit, alles zu hören (nicht nur akustisch, sondern als innere Ansprache), was Gott durch Petrus sagen ließ. Und auch er und alle die dort waren, erfahren den Segen Gottes.

Ich wünsche, dass der Herr durch sein Wort in meinem Leben etwas bewirkt, dass ich bereit bin zu hören und aufzunehmen, um es zu tun. Wenn Gott die Umstände nutzt, um vielleicht diese persönliche Ansprache an mich zu haben und ich sein Reden annehme, wird eine Krise Segensspuren hinterlassen.