Wir wissen, dass unser Herr alles kann und alles weiß. Wir wissen auch, dass er uns liebt. Wir kennen die Stelle aus Römer 8,28: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken.“ Weil wir aber das Handeln Gottes nicht immer verstehen, denn seine Wege sind höher als unsere Wege und seine Gedanken höher als unsere Gedanken, kommen in meinem Herzen vielleicht doch schon mal Fragen oder gar Zweifel auf.

Ein sehr interessantes Kapitel ist dann Apostelgeschichte 16. Werfen wir einmal einen Blick hinein zu unserer Ermunterung und Stärkung. Paulus hatte eigentlich vor, nach Asien und Bithynien zu reisen. Der Heilige Geist schickt aber Hindernisse, die diesen Weg unmöglich machen. Wir wissen nicht, wie diese genau aussahen. Es gab jedenfalls keine Möglichkeit, das Wort zu predigen und eine Reiseroute war auch „gesperrt“. Dann erscheint Paulus in der Nacht in einem Gesicht ein mazedonischer Mann der spricht „Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!“. Paulus unterhält sich mit seinen Begleitern und sie sehen darin einen Auftrag des Herrn.

Was ist das Ergebnis? Sie treffen in Philippi auf Lydia und andere Frauen, die am Fluss zusammenkamen. Dort haben sie wohl zusammen gebetet. Lydia kam aus Thyatira. Diese Stadt lag in Kleinasien, wo Paulus eigentlich vorhatte hinzureisen! Deren Herz tat der Herr auf für die Botschaft. Sie war bereits gläubig, kannte aber das volle Heil in Christus noch nicht. So wird sie vermutlich die erste Christin in Europa. Dort finden Paulus und seine Begleiter ein offenes Haus, in das sie einkehren. So gab Gott eine Antwort, warum der eigentlich geplante Weg blockiert gewesen war.

Durch den offenen Widerstand des Teufels kommt es kurze Zeit später dazu, dass Paulus und Silas ins Gefängnis kommen und ihre Füße im Stock befestigt wurden. Bis Paulus und Silas in der Lage waren zu beten und dann zu lobsingen, dauerte es anscheinend eine Zeit. Ob wohl vorher Fragen nach dem „Warum“ aufgekommen waren oder sie nun doch Zweifel hatten, ob der Weg nach Philippi richtig gewesen war?

Nun, wir kennen den weiteren Verlauf der Geschichte. Gott benutzte den offenen Widerstand des Teufels, damit der Kerkermeister in Kontakt mit dem Evangelium und zum lebendigen Glauben an den Herrn Jesus kommt. Und er setzt dem Wirken des Feindes eine klare Grenze.
Der Herr hatte diese „Treffen“ im Himmel arrangiert. Er zieht den Vorhang für uns für einen Moment zur Seite und zeigt uns sein Wirken in Macht und Gnade. Wenn Gott uns ruft, wenn er uns einen Weg führt oder Umstände zulässt und wir gehen im Vertrauen auf ihn voran, dann übernimmt er auch die Verantwortung dafür. Auch heute noch, auch in deinem und meinem Leben. Wir sehen die Ergebnisse nicht immer so deutlich, aber manchmal zeigt Gott sie uns in seiner Gnade im Rückblick. Er schließt manchmal Türen, um uns Wege zu führen, auf denen wir ihn besser kennenlernen und er uns mehr segnen kann als wir es für möglich halten.