(Dieser Artikel kann auch als Podcast auf YouTube/BibelimFokus angehört werden)

„Und als sie in Salamis waren, verkündigten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden. Sie hatten aber auch Johannes zum Diener. (...) Als aber Paulus und seine Begleiter von Paphos abgefahren waren, kamen sie nach Perge in Pamphylien. Johannes aber sonderte sich von ihnen ab und kehrte nach Jerusalem zurück.“ – Apostelgeschichte 13,5+13

„Johannes“

Es ist bemerkenswert, dass in Apg 13,5+13 der Name „Markus“ nicht erwähnt ist, sondern da nur „Johannes“ steht. Johannes bedeutet übersetzt: „Jahweh ist gnädig“. Johannes Markus floh vor seinem Dienst, doch Gott hatte in Seiner Gnade wie wir im ersten Teil gesehen haben bereits einen Weg der Wiederherstellung (vgl. Lk 22,32) für ihn, und nicht nur das: Er sollte ein echter „Markus“ werden!

„Markus“

Der Name „Markus“ kommt aus der lateinischen Mythologie („dem Mars geweiht“) und beschreibt Männlichkeit, Kampfbereitschaft und Dem-Tatendrang-geweiht-sein. Und zu genau so jemand wurde er: „Nützlich zum Dienst“ und Autor des Markusevangeliums, wo der Herr als Diener vorgestellt wird, der unermüdlich im Dienst war. Über 40-mal finden wir das Wort „sogleich“ im Markusevangelium. Arbeit folgte auf Arbeit und Dienst folgte auf Dienst beim Herrn hier auf der Erde. Doch wir finden im Markusevangelium auch öfter als in den anderen Evangelien, dass der Herr sich zurückzog. Und genau das ist die Kraftquelle des Dieners. J.N.D. schreibt einmal: „Der Herr sei mit dir und halte dich nahe bei Sich, demütig und dienend, aber so, dass du mehr von Ihm genießt, als du im Dienst ausgibst.“ Markus lernte vom Besten, und auch für uns ist der Herr Jesus als Mensch das vollkommene Beispiel in allem (1. Pet 2,21; Phil 2,5).

In Apg 13 wird also nicht der Name „Markus“ sondern „Johannes“ benutzt. Wir sehen dort Gottes Gnade und nicht so sehr den Tatendrang von Markus. Weiterhin ist es interessant, dass wenn es um die Abwesenheit des Namens „Markus“ geht, Johannes Markus sich selbst als Autor in dem von ihm geschriebenen Markusevangelium, überhaupt nicht nennt! Der Diener möchte sich nicht in den Vordergrund stellen, sondern dient und tut es allein zur Ehre Gottes. Seinen eigenen Namen empfindet er dagegen nicht für erwähnenswert ...

8-mal

Der zweite Name von Johannes Markus (also „Markus“) kommt im Text des Neuen Testaments genau 8-mal vor (Apg 12,12+12,25+15,37+15,39; Kol 4,10; 2. Tim 4,11; Phlm 24; 1. Pet 5,13).

Die 8 ist die Zahl des Neuanfangs:
- Die Sieben ist „vollkommen“ und dann fängt mit der Acht was Neues an.
- Der achte Tag einer Woche ist der erste einer neuen Woche. Der Tag, an dem der Herr auferstand (Joh 20,1+19 vgl 3. Mo 23,16) und wir uns zum Brotbrechen versammeln (Apg 20,7).
- Nach der Sintflut bevölkerten 8 Menschen von neuem die Erde (1. Pet 3,20).
- David war der achte Sohn Isais (1. Sam 17,12) und ein Neuanfang als König nach dem Herzen Gottes.
- In der Bibel finden wir acht Passahfeiern erwähnt. Während wir die siebte Passahfeier im Neuen Testament finden, wo der Herr das Abendmahl einsetzt und das Passah erfüllt (1. Kor 5,7), finden wir in Hes 45,21–25 das Passah zum achten Mal beschrieben für das zukünftige 1000-jährige Reich, wo Gott mit Israel neu angefangen haben wird
- Am achten Tag sollten männliche Israeliten beschnitten werden (1. Mo 17,12). Die Beschneidung spricht über das Absondern vom Fleischlichem um mit Gott neu anfangen zu können (vgl. Kol 2,11)
- ...
Wir können davon ausgehen, dass Markus erlebt hat, wie ein Neuanfang mit Gott ihn dazu befähigte, was er aus eigener Kraft vorher nicht geschafft hatte. Doch alles, was wir hier auf der Erde erleben, möchte Gott letztendlich dazu benutzen, dass wir nicht nur uns im rechten Licht sehen, sondern dann vor allem in der Erkenntnis des Herrn Jesus wachsen (2. Pet 3,18)! Das soll dann wiederum dazu führen, dass wir mehr und mehr in Sein Bild verwandelt werden (2. Kor 3,18; Röm 8,29). Und so durfte Markus nicht nur einen Neuanfang in Bezug auf sich selbst erleben, sondern auch in Bezug auf Gott etwas lernen – und zwar einen ganz besonderen Neuanfang im Heilsgeschichtlichen Plan Gottes: Im vom Markus geschriebenen Markusevangelium finden wir nämlich das Wort „Evangelium“ ebenfalls genau 8-mal! (In Lukas und Johannes finden wir das Wort so überhaupt nicht und in Matthäus, passend zum Charakter des Evangeliums, 4 Mal. Die 4 ist die Zahl der Weltschöpfung und des irdischen Wesens.)

Gott ist treu

Gott hatte aus Markus einen echten Diener gemacht und hatte das, was er Markus hat erleben lassen, noch dazu benutzt sich selbst zu offenbaren. Das ist zum einen ermutigend, da Gott tut, was wir nicht können. Aber das fordert uns auch heraus, uns selbst zu verleugnen (Lk 9,23), denn Gott möchte gerne durch uns handeln (Er muss es aber natürlich nicht) und Gott möchte uns immer wieder durch das, was er tut und ist, beeindrucken und letztlich glücklich machen.

„Treu ist, der euch ruft; der wird es auch tun.“ – 1. Thessalonicher 5,24