„Und dem Engel der Versammlung in Sardes schreibe: … Sei wachsam und stärke das Übrige, das sterben will“ (Offenbarung 3,1–2).

Die Versammlung in Sardes war dadurch gezeichnet, dass sie den Namen hatte, zu leben und doch tot war. Sie war erstarrt in einer toten Orthodoxie.

Der Engel der Versammlung – also die verantwortlichen Brüder – werden angesichts dieses Zustandes und dieser traurigen Entwicklung zur Wachsamkeit aufgefordert. Außerdem sollten sie die Übrigen stärken, die zwar nicht tot waren, aber doch im Begriff standen, zu sterben. Das waren natürlich keine, die irgendwie lebensmüde geworden waren, sondern das waren solche, bei denen sich das neue Leben kaum mehr bemerkbar machte und die in Gefahr standen, einzuschlafen und sich damit äußerlich den Toten gleichzustellen (vgl. Eph 5,14).

Zwei Dinge werden uns hier also ans Herz gelegt: Wachsamkeit und der Dienst der Stärkung. Wachsamkeit im Blick auf die Aktivität des Feindes ist sehr wichtig. Sehr schnell kann verderblicher Same ausgestreut werden (Matthäus 13,27–28.39). Wir dürfen uns aber auch nicht nur mit den Gefahren beschäftigen. Denn das führt meistens doch nur dazu, dass wir zu lamentieren anfangen, in was für einer bösen Zeit wir leben. Geholfen ist damit niemand. Es ist eben auch der Dienst der Stärkung notwendig! Der wiederum darf nicht in Blauäugkeit gegenüber den bösen Einflussen getan werden. Es ist Wachsamkeit und Stärkung notwendig.

Wir finden dazu eine schöne Illustration im Alten Testament. In Nehemia 4 lesen wir von solchen, die an der Mauer Jerusalems tätig waren, dass sie mit der einen Hand am Werk arbeiteten und mit der anderen die Waffe hielten (Nehemia 4,11). Einerseits waren sie „aufbauend“ tätig und andererseits dachten sie an die gefährlichen Feinde, was sie dahin brachte, eine Waffe in der Hand zu halten. Wirklich vorbildlich!