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„Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den sein Herr über sein Gesinde gesetzt hat, ihnen die Nahrung zu geben zur rechten Zeit? Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, damit beschäftigt finden wird! Wahrlich, ich sage euch, er wird ihn über seine ganze Habe setzen“ (Mt 24,45–47).

Dieses Gleichnis aus dem Mund des Herrn Jesus bezieht sich auf die Zeit der christlichen Haushaltung, in der wir leben. In dieser Zeit, in der der Herr abwesend ist, gibt es hier auf der Erde zwei Arten von Knechten – solche, die wir im Bild des treuen und klugen Knechtes erkennen, und solche, die wir im Bild des bösen Knechtes wiederfinden. Im Folgenden wollen wir unser Augenmerk auf den treuen und klugen Knecht richten, der – im Gegensatz zu dem bösen Knecht – in der Zeit der Abwesenheit seines Herrn seine Hausgenossen mit geistlicher Nahrung versorgt. Er wird als treu und klug bezeichnet und zeichnet sich dadurch aus, dass er seinen Glaubensgeschwistern die Nahrung gibt zur rechten Zeit. Die Treue und Klugheit dieses Knechtes sind wichtige Voraussetzungen für den Dienst, der ihm von seinem Herrn anvertraut ist:

Er ist treu

Die Treue dieses Knechtes kommt darin zum Ausdruck, dass er diejenigen, die ihm anvertraut sind, mit der nötigen Nahrung versorgt. In der Erfüllung dieser Aufgabe ist er zuverlässig und treu. Er sorgt dafür, dass keiner seiner Mitgeschwister in geistlicher Hinsicht Hunger oder an der Gnade Gottes Mangel leidet (Heb 12,15). Er gibt ihnen zur rechten Zeit die geistliche Nahrung, die sie benötigen. Um diesen Dienst nach den Gedanken des Meisters ausüben zu können, ist eine beständige und eifrige Beschäftigung mit dem Wort Gottes erforderlich. Denn nur wer das Wort des Christus reichlich in sich wohnen lässt und sich täglich von der Person des Herrn Jesus nährt, ist in der Lage, auch andere mit geistlicher Nahrung zu versorgen (Kol 3,16). Zudem bringt ein solcher Dienst Verzicht von manchen irdischen Annehmlichkeiten und Freuden mit sich. Doch das „Glückselig“ aus dem Mund des Meisters wird jede Mühe und jeden Verzicht auf Seiten des Knechtes mehr als aufwiegen. Der Herr wird den treuen und klugen Knecht einmal über seine ganze Habe setzen.

Er ist klug

Die Klugheit dieses Knechtes zeigt sich darin, dass er seinen Hausgenossen die Nahrung gibt, die ihrem Reifegrad und Verständnis entspricht. Während er den Kindern und Jungbekehrten Milch austeilt, reicht er den Erwachsenen und im Glauben Fortgeschrittenen feste Speise dar (Heb 5,14; 1. Pet 2,2). Um die geistliche Nahrung auszuteilen, die der Herr für die Zuhörer und die Situation vorgesehen hat, sind Abhängigkeit von Ihm, Leitung durch den Geist und Weisheit von oben unerlässlich (1. Pet 4,11). Sicher, der Herr weiß um alles und kann jedem Bedürfnis entsprechen, aber Er möchte gerade seine Knechte dazu benutzen. Die Klugheit dieses Knechtes wird aber auch darin deutlich, dass er seinen Dienst in der ständigen Erwartung seines Herrn ausübt. Er ist sich bewusst, dass sein Herr – wenn Er wiederkommt – alles ans Licht bringen und auch seinen Dienst beurteilen wird (2. Kor 5,10). Sein Wunsch, beim Kommen des Herrn mit Dienen beschäftigt zu sein und am Richterstuhl des Christus die Anerkennung seines Herrn zu finden, spornt ihn an, seinen Dienst in Treue zu erfüllen.

Sollten nicht auch wir solche Knechte sein, die ihren Dienst im Licht des Kommens des Herrn ausüben? Die treu und klug sind?