Für das Zusammenkommen als Versammlung haben wir nach Matthäus 18,20 eine ganz besondere Verheißung. „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.“ Wir sehen den Herrn Jesus nicht mit unseren leiblichen Augen, weil er nicht körperlich da ist. Aber er ist doch persönlich gegenwärtig. Das ist mehr als, dass er in unserem persönlichen Leben bei uns ist und mit uns geht, dass er uns nicht versäumt und nicht verlässt.

Nun diese Verheißung ist an die Bedingung gekoppelt, dass wir auf der Grundlage des Wortes Gottes in Übereinstimmung mit der ganzen Offenbarung seiner Person zusammenkommen. Er ist der Mittelpunkt, von dem alles ausgeht und auf den alles zuläuft. Wie ein Magnet, der Metallspäne anzieht, werden wir von ihm angezogen und auf ihn ausgerichtet. Er hat alle Autorität. Wollen wir das von Herzen praktisch verwirklichen? Alles Eigene beiseite tun, alles wegtun, was seiner Person nicht entspricht? Wie wunderbar ist es dann, diesen einzigartigen und gesegneten Platz auf dieser Erde zu kennen.

Da geht es nicht zuerst um uns, es geht um IHN und seine Rechte. Aber er wird mit unermesslichem Segen antworten. Und selbst wenn es an einem Ort nur noch 2 oder 3 sind. Sie haben nicht weniger als seine persönliche Gegenwart. Und wenn an einem Ort 500 zusammenkommen, haben sie nicht mehr. Und wir dürfen der Versammlung Gottes, die er sich erworben hat durch das Blut seines Eigenen, am Ort einen sichtbaren Ausdruck geben. Das ist das große Ziel des Zusammenkommens.

Welchen Wert hat dieser Platz in unseren Augen. Sehnen wir uns danach, dort zu sein, wo ER seine Gegenwart verheißen hat? Setzen wir alles daran, wenn es eben möglich ist, dort zu sein?

Als die Jünger und die mit ihnen waren, am Abend des Auferstehungstages auf dem Obersaal zusammen waren, kam Jesus und stand in der Mitte und sprach zu ihnen „Friede euch“. Wir finden hier ein Vorausbild auf das Zusammenkommen als Versammlung. Der Herr in der Mitte. Menschen um ihn, die Frieden mit Gott haben, die erlöst sind durch sein Blut. Das bewirkt Freude in ihren Herzen. Alle sind auf ihn ausgerichtet. Und was ist das Ergebnis nach diesem Zusammenkommen?

Als sie auf Thomas treffen, sagen sie ihm: „Wir haben den Herrn gesehen.“ Das erfüllte ihre Herzen. Wenn wir zusammenkommen als Versammlung, dann sehen wir den Herrn mit den Augen unseres Glaubens. Wenn wir zusammenkommen zum Brotbrechen und über seine Leiden und sein Sterben nachdenken, dann steht ER vor unseren Herzen, zum Beispiel besonders als das Lamm Gottes, als der Sündlose, als der Verachtete, als der wahre Mensch, als der treue Knecht, als das Sünd- und Schuldopfer oder als das Brandopfer. Unsere Augen sind auf ihn gerichtet – ja ER ist da und wir dürfen auch heute noch sagen: Wir haben den Herrn gesehen.

Und wenn er persönlich da ist, dann redet er auch zu uns. Er tat es bei den Jüngern. Er hatte es vorher bei Maria getan, die dann zu den Jüngern kam und ihnen verkündet „dass sie den Herrn gesehen und er dies zu ihr gesagt habe. Er hat ein Wort der Ermunterung, der Tröstung, der Ermahnung an uns. Er ist der, der redet. Auch wenn er einen Bruder benutzt.

Stellen wir uns in seinem Licht die Fragen: Mit welcher Erwartung gehe ich in die Zusammenkünfte? Was hält mich davon ab, dort zu sein (ich meine jetzt nicht Krankheit, Kinderbetreuung oder zwingende berufliche Pflicht) und was zeigt das über meine Wertschätzung des Herrn Jesus?

Freuen wir uns auf den Tag, wo wir um IHN versammelt sein dürfen!