Wir leben in einer Zeit voller Widersprüche, permanenter Änderungen, gigantischer Krisen, zunehmender Unsicherheit und Ratlosigkeit. Das, was gestern noch vermeintlich wahr war, gilt heute nicht mehr. Frage drei Leute und du bekommst fünf Meinungen. Es zählt mehr eine überzeugende Verpackung als Fakten.

Was braucht es da? Einen klaren Stand und eine sichere Orientierung im Treibsand und Nebel dieser Welt. Wo bekommen wir das? Wer kann uns helfen? Als gläubige Christen vertrauen wir der Bibel, dem Wort Gottes, weil der Autor – Gott selbst – allwissend, allmächtig und allgegenwärtig ist. Er gibt uns auch für unser tägliches Leben die Orientierung.

„Dein Wort ist Leuchte meinem Fuß und Licht für meinen Pfad.“ (Ps 119, 105)

Als der Herr Jesus auf dieser Erde war, war er das Licht der Welt (Joh 9,5). Er machte die Dinge offenbar, zeigte sie in ihrem wahren Charakter. Es wurde deutlich, wer der Mensch ist, aber auch, wer Gott ist. Durch den Glauben an ihn sind wir nun Kinder des Lichts und sollen als solche wandeln (Eph 5,8). Jetzt sind wir das Licht der Welt (Mt 5,14). Aber wie sieht das praktisch aus? Wir brauchen also zunächst selber einen klaren Blick. Wir müssen die Perspektive Gottes einnehmen, um selber sicher voranzugehen und ein Zeugnis für andere zu sein. Wenn wir unseren Weg so gehen wollen, dass es Gott gefällt, brauchen wir göttliche Wegweisung. Dazu hat er uns sein Wort gegeben.

Sein Wort „ist Leuchte meinem Fuß“. Da stehe ich in einer konkreten Entscheidungssituation und frage mich, was ich tun soll. Sein Wort zeigt mir den nächsten Schritt, den ich gehen soll. Nicht wie ein Rezeptbuch, oft auch nicht im Detail für jede einzelne Situation. Aber wir finden darin Warnungen vor den Strategien des Teufels, der Welt und der alten Natur in uns. Wir lernen auch, was es heißt, uns durch den Geist Gottes leiten zu lassen. Das Licht des Wortes bewahrt uns, dass wir stolpern (zweifeln) oder gar fallen (sündigen). Wir können dann sichere Schritte machen. Wir sehen nicht immer schon den zweiten oder dritten Schritt klar. Aber wenn wir den ersten Schritt im Licht seines Wortes und im Vertrauen auf ihn gegangen sind, dann wird wieder der nächste Schritt klar und so weiter. Das hält uns abhängig von ihm.

Sein Wort ist „Licht für meinen Pfad“. Es ist auch wahr, dass uns sein Wort Licht für den ganzen Weg als Kinder Gottes gibt, nicht nur für einzelne Entscheidungen. Sein Wort belehrt uns über alle Bereiche unseres Lebens. Ob es zum Beispiel um unser Verhalten in Ehe und Familie als Kinder oder Eltern, unser Berufsleben, unseren Umgang mit anderen Menschen, seine Gedanken über den Platz des Zusammenkommens, unsere Verantwortung die gute Botschaft weiterzusagen geht, wir finden die Antworten in seinem Wort. Er hat uns seinen Willen bereits offenbart. Lesen wir eifrig in seinem Wort, damit es Licht auf unseren Pfad wirft. Das gibt uns Lebensausrichtung.

Dann finden wir in seinem Wort auch unser vollkommenes Vorbild, den Herrn Jesus. Ihn nachzuahmen in unserem täglichen Leben bedeutet, in der Kraft des neuen Lebens zu wandeln. Er hat gesagt: „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh 8,12)

Wenn sein Wort und damit den Herrn Jesus selbst der Maßstab für unser tägliches Leben ist, wandeln wir im Licht. Dann können wir in einer dunklen Welt in Übereinstimmung mit ihm zu seiner Freude unseren Weg gehen. Im ganzen Land Ägypten war es damals dunkel, aber in den Wohnungen der Israeliten war Licht (2. Mo 10,23). Das können wir auch heute noch erleben. Orientierung inmitten von Orientierungslosigkeit durch den, der alles überblickt.