Als Paulus und seine Begleiter erstmals europäischen Boden betreten, treffen Sie in Philippi auf Lydia. Sie befindet sich außerhalb der Stadt am Fluss mit anderen Frauen an einem Ort, wo es üblich war das Gebet zu verrichten. Wir lesen dann in Apg 16,14–15: „Und eine gewisse Frau, mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, die Gott anbetete, hörte zu, deren Herz der Herr auftat, dass sie achtgab auf das, was von Paulus geredet wurde. Als sie aber getauft worden war und ihr Haus, bat sie und sagte: Wenn ihr urteilt, dass ich dem Herrn treu sei, so kehrt in mein Haus ein und bleibt. Und sie nötigte uns.“

Lydia öffnet ihre Ohren

Lydia war eine gläubige Frau. Sie betete Gott an. Sie gehörte zwar nicht zum Volk Israel, glaubte aber an den Gott Israels. Allerdings kannte sie das Heil in Christus noch nicht. Als Paulus zu ihr redet, hört sie zu. Das war mehr als ein rein akustisches Hinhören. Es war ein bereitwilliges Hören. Hören wir auch so hin, wenn Gottes Wort geredet wird? ER redet ja, es ist kein Menschenwort.

Paulus öffnet seinen Mund

Paulus war auf dem Weg, den Gott ihm gezeigt hatte und lässt sich auch in seinem Dienst von Gott leiten. Er redet nicht aus eigener Kraft oder Redeweisheit, sondern er gibt die Gedanken Gottes weiter. Petrus sagt: „Wenn jemand redet, so rede er als Aussprüche Gottes.“ Das ist Verantwortung und Vorrecht zugleich. Nicht wir haben ja etwas zu sagen, sondern der Herr. Aber er möchte uns benutzen.

Gott öffnet ihr Herz

An die Bereitwilligkeit der Lydia knüpft Gott an. Er tut ihr Herz auf, dass sie achtgab. Gott wirkt durch seinen Geist an den Herzen, das Wort soll ja nicht nur im Kopf bleiben. Wenn Gott uns etwas mitteilt, will er nicht zuerst unser Wissen vergrößern. Er will etwas bewirken in unserem Leben. Sein Wort ist ja gegeben zur Lehre, Überführung, Zurechtweisung, Unterweisung, zur Erbauung, Ermahnung und Tröstung. Wie gnädig ist Gott mit uns. Er öffnet unsere Herzen, wenn wir bereit sind, damit sein Wort in uns das bewirken kann, wozu er es gesandt hat.

Lydia öffnet ihr Haus

Nachdem sie getauft ist, öffnet sie ihr Haus für die Diener des Herrn. Sie übt Gastfreundschaft. Die Liebe zum Herrn und den Glaubensgeschwistern trieb sie dazu. Sie darf die Gemeinschaft der Kinder Gottes genießen. Aber vor allem ist sie bereit, dafür aktiv etwas zu tun. Was für eine schöne Gesinnung des Dienens finden wir bei dieser Frau.

Trifft der Herr bei uns auch auf so eine Bereitwilligkeit und glaubende Haltung? Dann öffnet er die Schleusen des Segens auch heute noch. Er ist ein gnädiger und gebender Gott.