„Der ist voll von der Rolle!“ – Mit diesem Satz werden Personen beschrieben, die aufgewühlt, kopflos oder ausgelaugt sind. Doch wo liegt eigentlich der Ursprung dieser Redewendung? Und was können wir daraus für unser Leben als Christen lernen?

Der Ausspruch „von der Rolle sein“ stammt aus dem Radrennsport. Beim Steherrennen fährt ein Radfahrer mit einer Distanz von nur wenigen Millimetern hinter einem Motorradfahrer, um dessen Windschatten zu nutzen. Dabei werden Geschwindigkeiten von über 100 km/h erzielt. Hinten am Motorrad ist an einem Gestell eine Rolle befestigt, die verhindern soll, dass der Radfahrer die vorausfahrende Maschine rammt.

Die Kunst für den Radfahrer besteht darin, möglichst dicht hinter dieser Motorrad-Rolle herzufahren. Wenn der Abstand zwischen dem Rennrad und dem Motorrad größer wird, gelangt der Radfahrer „von der Rolle“ und büßt den enormen Vorteil des Windschattens ein. Er wird dann kräftig in seine zwei Pedale treten, um wieder zu dem Motorradfahrer, dem sogenannten Schrittmacher, aufzuschließen.

Wenn wir Christen uns von dem Herrn Jesus entfernen, wird unser Glaubensleben mühsam und schwierig. Wir sollten so schnell wie möglich wieder Anschluss an unseren Meister gewinnen. Dabei spielen zwei Dinge eine herausragende Rolle: das Beten und das Bibellesen. Im Gebet sprechen wir zu Ihm und durch die Bibel spricht Er zu uns. So führen wir ein Leben in seiner Nähe und kommen auf der Bahn des Glaubens gut voran.

In der Bibel finden wir etliche Männer und Frauen, die nahe bei Gott geblieben sind und „nicht von der Rolle“ waren. Dazu gehört der König David, als er den Psalm 63 dichtete. Dort lesen wir, wie er zu seinem Gott sagt: „Meine Seele hängt an dir“ (Vers 9), was nichts anderes bedeutet als: „Meine Seele folgt dir unmittelbar nach.“ So sollte es auch im Blick auf unseren Herrn sein: keine Distanz zwischen Ihm und uns!

[Aus der Monatszeitschrift „Folge mir nach“, erschienen bei der Christlichen Schriftenverbreitung]