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Als die Juden auf Anordnung Kores, des Königs von Persien, nach Jerusalem zurückkehrten (Esra 1), lesen wir den interessanten Hinweis, dass der König die Geräte des Hauses des Herrn herausbringen ließ. Dem Heiligen Geist scheint diese Sache eine Erwähnung wert zu sein. Und nicht nur das, die Geräte werden einzeln aufgezählt: Becken (Schalen), Messer und Becher, insgesamt 5400 Geräte.

Ein weiterer Umstand zeigt die Bedeutung der Rückkehr der Geräte nach Jerusalem. Von den drei Wegführungen der Juden nach Babylon (vgl. 2. Chr 36), war die erste wahrscheinlich zahlenmäßig die unbedeutendste. Trotzdem wurden die 70 Jahre der Gefangenschaft von dieser ersten Wegführung an gezählt. Warum war die erste Wegführung aus Gottes Sicht die entscheidende? Vielleicht wegen der Geräte.

Schalen wurden für das Feinmehl, für das Blut zum Besprengen, für das Räucherwerk und für das Salböl verwendet. Becher wurden beim Trankopfer verwendet. Ohne die Geräte konnte der Opferdienst nicht stattfinden. Räucherwerk und Opfer sprechen von dem Wohlgeruch, der von dem Opfer des Herrn Jesus am Kreuz zu Gott aufstieg. Und der Opferdienst spricht davon, dass Gläubige Gott als Anbeter nahen. Was sie Gott als Anbetung bringen, ist der Wohlgeruch des Herrn Jesus. Denken wir zum Beispiel an die zu Pulver zerstoßenen, wohlriechenden Gewürze aus 2. Mose 30. Wie ist gerade da, wo der Herr Jesus unter den „Mörser“ der Leiden des Kreuzes kam, duftender Geruch vor Gott gekommen. Wenn wir darüber ehrfürchtig nachdenken, steigt aus unseren Herzen Anbetung auf zu Gott.

Aber ohne die Geräte, kein Opferdienst. Deshalb erhalten sie hier in Esra 1 einen so prominenten Platz. Gott wartet auf unsere Anbetung (Joh 4,23). Kann es sein, dass wir heute die „Geräte“ vernachlässigen? Dass wir vielleicht wahre Anbetung gar nicht mehr kennen? Ein Nachbar, in dessen Haus sich regelmäßig eine Band zum Musikmachen traf, sagte mir einmal: „Da kommt richtig viel Anbetung rüber!“ Sind das die „heiligen Geräte“? Ist das die Anbetung, die Gott sucht? Sollte nicht das andächtige Betrachten des Herrn Jesus in seinem vollkommenen Leben und in seinem Opfertod der Gegenstand unseres Lobes vor Gott sein? Heute sind unsere Herzen die „Instrumente“ unseres Lobgesangs (Kol 3,16; Eph 5,19).

Gehörst du zu den Rückkehrern, die den Platz kennen, wo Gott seinen Namen wohnen lassen will, wo der Herr in der Mitte der zwei oder drei ist, die zu seinem Namen versammelt sind (Mt 18,20)? Dann vernachlässige nicht die „Geräte des Hauses des Herrn“, „um darzubringen geistliche Schlachtopfer, Gott wohlangenehm durch Jesus Christus“ (1. Pet 2,5).