Ich möchte zu Esra 2,61–63 ein oder zwei interessante Tatsachen erwähnen. Das eine ist die Sorgfalt, die im Fall der Priester aufgewendet wurde. Es wurde darauf bestanden, dass sie ihre Abstammung nachweisen konnten. Wir lesen: „Und von den Söhnen der Priester: die Söhne Habajas, die Söhne Hakkoz', die Söhne Barsillais, der eine Frau von den Töchtern Barsillais, des Gileaditers, genommen hatte und nach ihrem Namen genannt wurde. Diese suchten ihr Geschlechtsregister-Verzeichnis, aber es wurde nicht gefunden; und sie wurden von dem Priestertum als unrein ausgeschlossen. Und der Tirsatha sagte zu ihnen, dass sie von dem Hochheiligen nicht essen dürften [d.h., dass sie von dem vollen Genuss der priesterlichen Vorrechte ausgeschlossen waren] bis ein Priester für die Urim und die Thummim aufstände“. Das bedeutet, bis der Herr Jesus bald gekommen sein wird, der ohne Zweifel König sein wird und in der vollen Kraft des Priestertums, der Kraft der Urim und der Thummim, der Lichter und Vollkommenheiten Gottes, handeln und alle Unklarheiten klären und alles Mangelnde ersetzen wird.

Doch worauf ich eure Aufmerksamkeit richten möchte, ist die Haltung des Überrestes; dass sie nämlich den Grundsatz hatten, trotz dieser Zeiten der Schwachheit und der Demütigung nicht etwa nachlässig in diesen Dingen zu sein, sondern größte Sorgfalt zu beobachten. Es war eine Zeit, wo das Volk Gottes so auf der Hut und wachsam für Seinen Namen war, als hätten die Dinge in der vollen Kraft und Schönheit der göttlichen Ordnung bestanden. Das betrachte ich als außerordentlich wertvoll für uns in der jetzigen Zeit. In dem gegenwärtigen Durcheinander der Christenheit sind wir berufen, größte Sorgfalt anzuwenden im Blick auf solche, die den Namen des Herrn tragen – solche, die den Platz besonderer Nähe zu Gott einnehmen; was natürlich bei jedem gefunden werden sollte, der als Glied des Leibes Christi angesehen wird: nämlich wahre Anbeter zu sein, die sich in Seinem Namen versammeln. Und deshalb sind wir auch berechtigt, den Nachweis ihrer Abstammung zu verlangen. Der Grund dafür ist klar: es ist heute nichts Ungewöhnliches, dass viele den Platz eines Christen einnehmen, ohne es wirklich zu sein. Wir sind verpflichtet, einen Beweis dafür zu fordern, dass solche wirklich auch das sind, wofür sie sich ausgeben. Das heißt, dass wir uns nicht mit einem bloßen allgemeinen Bekenntnis begnügen. Während wir ein solches Bekenntnis als eine Tatsache ansehen, sollten wir doch darauf drängen, dass entsprechende überzeugende Beweise erbracht werden.

In den ersten Tagen des Christentums war das noch nicht so notwendig gewesen. Der Geist Gottes war in Kraft herabgekommen. Alles war noch ganz neu; und es war für jemanden, der kommen wollte, sehr ernst und einschneidend, alle alten Verbindungen abzubrechen und nun im Namen des Herrn Jesus zusammenzukommen. Die damit verbundene Gefahr war derart, dass man gewöhnlich nicht kommen wollte, wenn man nicht tatsächlich vom Herrn an diesen Platz geführt wurde. Wenn da nun jemand sich eindrängen wollte, der in seinem Gewissen gar nicht berührt worden war, und der nur der Machterweisungen wegen und aus selbstsüchtigen Absichten herauskam, so wurde dieser falsche Beweggrund schnell offenbar. Denken wir nur an Simon, den Zauberer (Apg 8). Ich wiederhole noch einmal, dass es die Regel war, dass man nicht kam, wenn man nicht ganz entschieden war.

In unseren Tagen ist das aber nicht so, und wir wissen alle, dass man sich selbst täuschen kann; dass man gar nicht weiß, was das wirklich heißt, zu Gott bekehrt zu sein, was es heißt, ein Glied des Leibes Christi zu sein. Solche sind falsch belehrt worden, sie sind in einer ungesunden und verderblichen Atmosphäre aufgezogen worden. Deshalb möchte ich noch einmal die Notwendigkeit betonen, dass wir darauf bestehen, dass die Abstammung, die Herkunft, unter Beweis gestellt wird; dass es hinreichende Beweise gibt, die zeigen, dass es sich wirklich um Christen im wahren und eigentlichen Sinn dieses Wortes handelt  dass sie wirklich zu Gott gebracht worden sind.

Nun mag es in unserer Zeit solche geben, die wir, obwohl sie einmal im Himmel sein werden, auf der Erde nicht aufnehmen können. Es mag solche geben, die abgelehnt werden müssen, weil sie ihre Herkunft nicht nachweisen können. Der Herr wird auch inmitten vieler trauriger und niederdrückender Zustände das sehen, was wirklich und echt ist; wir hingegen müssen einfach nur auf Gott blicken und uns von Ihm das rechte Unterscheidungsvermögen erbitten.