„Denn weil ja in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, so gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten; weil ja sowohl Juden Zeichen fordern als auch Griechen Weisheit suchen; wir aber predigen Christus als gekreuzigt, den Juden ein Anstoß und den Nationen eine Torheit; den Berufenen selbst aber, sowohl Juden als auch Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit.“ (1. Kor 1,21–24)

Gott kann auf dem Weg menschlicher Weisheit nicht erkannt werden. Auch die Errettung ist gänzlich unabhängig von jeder menschlichen Weisheit. Allein die Botschaft vom Kreuz, die in den Augen der Menschen nichts als Torheit ist, vermag Menschen zu erretten.

Die Juden zeichneten sich von jeher dadurch aus, dass sie Zeichen forderten – Wunderwirkungen Gottes, die die Sinne ansprechen. Die Griechen dagegen suchten Weisheit – philosophische Überlegungen, die den Verstand ansprechen. Doch das Wort vom Kreuz spricht weder die Sinne noch den Verstand an: Es richtet sich an Herz und Gewissen und stellt den Menschen in das Licht Gottes.

Die Juden forderten Zeichen, aber mit den Zeichen, die ihnen der Herr Jesus gab, konnten sie nichts anfangen (Mt 16,1–4). Und die Zeichen der Schrift und des Kreuzes lehnten sie bewusst ab. Genauso die Griechen: Sie suchten Weisheit, aber die im Herrn Jesus offenbarte Weisheit Gottes erkannten sie nicht. Doch Paulus und seine Mitarbeiter nahmen keine Rücksicht auf die Wünsche und Vorstellungen der Juden und Griechen. Sie predigten Christus als gekreuzigt, den Juden ein Anstoß und den Nationen eine Torheit.

Christus ist bis heute die Antwort Gottes auf das Fordern der Juden und das Suchen der Griechen, denn es heißt weiter: „den Berufenen selbst aber, sowohl Juden als auch Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit“. Die Zeichen und Wunder, die die ungläubigen Juden sehen wollen, erkennen die gläubigen Juden in Christus, der (Wunder-) Kraft Gottes. Und die Weisheit, die die ungläubigen Griechen suchen, finden die gläubigen Griechen ebenfalls in Christus, der Weisheit Gottes. Einmal mehr sind wir beeindruckt von der Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes (Röm 11,33)!