Vor vielen Jahren besuchte ich einen Freund im Krankenhaus, der eine schwere Herzoperation hinter sich hatte und strikte Bettruhe einhalten musste. Als ich ihn besuchen kam, konnte ich eine bewegende Szene beobachten.

Mein Freund hatte seinem kleinen Sohn im Krankenhaus einen hölzernen Lastwagen gebastelt. Da der Junge nicht in das Krankenzimmer kommen durfte, hatte ein Krankenpfleger dem Kind, das mit seiner Mutter vor dem Krankenhaus stand, das Geschenk heruntergebracht. Der Vater sah vom Fenster aus zu, wie der Sohn den Lastwagen auspackte. Der kleine Junge öffnete das Päckchen und seine Augen weiteten sich vor Freude, als er den kleinen Holzlaster erblickte. Er drückte ihn an seine Brust. Inzwischen winkte der Vater hinter der Fensterscheibe dem Jungen zu, um auf sich aufmerksam zu machen. Der Kleine aber setzte den Holzlaster ab und reckte sich, um den Krankenpfleger zu umarmen. Währenddessen winkte der Vater heftiger, um den Jungen zu bedeuten: „Ich war es. Ich habe es für dich gemacht. Ich habe es dir geschenkt. Schau herauf zu mir!“ Schließlich erreichten der Krankenpfleger und die Mutter, dass der Junge nach oben blickte. Erst dann schrie er: „Vati! Tausend Dank! Wie schön ist der Laster! Tausend Dank!“ Und der Vater stand am Fenster, während ihm die Tränen über das Gesicht liefen.

Wie sehr gleichen wir diesem Jungen! Erfahren wir etwas Gutes, bleiben wir oft bei dem Bruder stehen, der uns ermuntert, bei dem Freund, der uns beisteht oder bei dem liebevollen Ehepartner … und denken nicht an Gott, den großen Geber. Sollten wir nicht mehr zu dem hinauf blicken, von dem alle guten Gaben kommen und Ihm für Seine Geschenke danken? „Irrt euch nicht, meine geliebten Brüder! Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter“ (Jakobus 1,16.17).