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Schamma war einer der Helden des Königs Davids. Auf den ersten Blick scheint er nichts Großartiges geleistet zu haben. Aber wenn wir etwas näher hinschauen, sieht die Sache anders aus und wir lernen von ihm etwas Wichtiges für unser Glaubensleben lernen.

„Und nach ihm kam Schamma, der Sohn Ages, des Harariters. Und die Philister versammelten sich zu einer Schar; und es war dort ein Feldstück voll Linsen; das Volk aber floh vor den Philistern. Da stellte er sich mitten auf das Feldstück und rettete es und schlug die Philister; und der HERR schaffte eine große Rettung.“ (2. Sam 23,11.12)

Schamma gehört zu den Helden Davids, die einen Platz im ewigen Wort Gottes bekommen haben. Sehen wir hier uns einmal das an, was von diesem bemerkenswerten Kämpfer berichtet wird.

Was er verteidigte

Schamma kämpfte um ein Feldstück im Land Israel, zumal das nur um ein Feldstück mit Linsen (und vielleicht auch noch mit Gerste, 1. Chr 11[1]) bepflanzt war, was keine sehr hochwertige Nahrung darstellt (vgl. Heb 12). Aber wenn es schon die Philister es für wert hielten, dafür zu kämpfen, dann gilt das für Schamma erst recht.

Wir sollten das verteidigen, was wir aus Gottes Wort erkannt haben und was uns wichtig geworden ist. Die Wahrheit der Schrift nährt unsere Seele und lässt uns heranwachsen zur Fülle des Christus. Es lohnt sich dafür zu kämpfen, auch wenn es vielleicht um Aspekte der Wahrheit und des Segens Gottes geht, die in der Schrift nicht einen so prominenten Platz einnehmen.

Warum er kämpfte

Doch warum kämpfte Schamma dafür? Warum setzte er sein Leben für Linsen ein? Es ging ihm nicht einfach um ein Feldstück. Er verstand vielmehr: Das Feldstück ist Teil des Landes, das Gott seinem Volk gegeben hat. Es ist der Segen Gottes. Und dafür lohnt es sich allemal zu kämpfen. Die Wertschätzung für Gottes Erbteil machte ihn zu einem Kämpfer.

Wenn wir die geistlichen Segnungen wertschätzen, die uns in Christus Jesus geschenkt worden sind (Eph 1), dann werden wir unser Leben entsprechend einrichten (Eph 4) und auch dafür kämpfen (Eph 6). Wenn aber irdische Gaben und Vorzüge uns wichtiger erscheinen, werden wir schnell etwas von dem Genuss und der Verwirklichung geistlicher Tatsachen aufgeben.

Wofür er kämpfte

Er kämpfte natürlich um Nahrung, die er zu seinem Lebensunterhalt brauchte. Dabei ging es ihm aber offensichtlich nicht nur um ihn selbst. Sonst hätte er einen Zipfel des Feldes verteidigen können. Nein, er stellte sich vielmehr mitten hinein und kämpfte für das ganz Feld (damit wird auch gezeigt, wo er kämpfte). Er wollte auch Nahrung für andere haben.

Gegen wen er kämpfte

Schamma kämpfte gegen die Erzfeinde des Volkes Gottes, gegen die Philister. Das waren die gefährlichen Feinde, die sich im Land aufhielten, und meinten, sie könnten mit Recht etwas für sich vom Land beanspruchen. Diese Philister griffen nun nicht als Einzelkämpfer an, sondern kamen mit geballter Macht, um das Feldstück sich einzuverleiben. Eigentlich war der Kampf gegen diese Horde ziemlich aussichtslos.

Der Kampf eines Christen richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut. Wir haben es vielmehr mit den geistlichen Mächten der Bosheit zu tun, mit den Weltbeherrschern dieser Finsternis. Diese finsteren Mächte agieren natürlich oft durch Menschen, wobei sie sich auch gerne der bloßen Namenschristen bedienen. Von diesen bloßen Namenschristen sind die Philister ein treffliches Bild. Sie halten sich im Land auf uns man könnte meinen, sie gehörten zu dem Volk Gottes. Dabei aber sind sie nicht den Weg des Volkes Gottes gegangen, haben nicht das Rote Meer und den Jordan durchquert. Das heißt: Sie haben den Tod Christi nicht für sich in Anspruch genommen und haben keinen Anteil an dessen segensreichen Folgen. Auf vielfältige Art und Weise soll uns die Nahrung geraubt werden, selbst wenn es nicht viel Nahrung ist. Zum Beispiel durch Zweifel am Wort Gottes, durch ein religiöses Ersatzprogramm, durch tausend Zerstreuungen. An sich sind wir den Mächten nicht gewachsen.

Wie er kämpfte

Als die Philister heranstürmten, flohen die Israeliten. Es waren nicht wenige, die davon liefen, sondern der Bericht sagt, dass es das Volk war. Von Soldaten war nicht die Rede, es waren doch wohl Erntehelfer. Schamma blieb auf sich allein gestellt. Der wahre Charakter zeigt sich meist, wenn man allein ist. Das Risiko zu sterben war enorm gestiegen. Dafür war es viel leichter geworden, eine Ausrede zu finden. Er konnte sagen. „Es machen doch alle so.“ Aber so dachte Schamma nicht. Er war wie Jonathan, der sich bewusst war, dass Gott mit vielen und auch mit wenigen genauso einen Sieg erringen kann. So stellte er sich allein gegen eine ganze Schar. Er blieb stehen. Das war kennzeichnend für ihn. Und gerade diesen Punkt betont auch der Apostel Paulus in Epheser 6,13.14. Stehen bleiben! Nicht einknicken. Nicht weglaufen.

Wer ihm den Sieg gab

Schamma stützte sich im Glaubensvertrauen auf seinen Gott. So durfte er erleben, dass Gott durch ihn die Rettung brachte. Ja, Schamma musste kämpfen und Schamma hat gekämpft. Aber er war nur das Werkzeug, das Gott gebrauchte. So kam der Sieg von und durch Gott. Und deshalb gebührt alle Ehre Gott. Wahre Helden sind diejenigen, die sich ihrer Schwachheit bewusst sind und die ihr Vertrauen auf Gott setzen und auf diese Weise Gottes Macht, Segen und Sieg erleben dürfen. Durch den Mut von Schamma wurde die Schar der Feinde dezimiert, was weitere Angriffe auf das Erbteil verringerte und es wurde Nahrung für das Volk unmittelbar sichergestellt.


Fußnoten:

  1. Linsen werden – wie in der gewerblichen Landwirtschaft – meist in Mischkultur zusammen mit Getreide wie Hafer, Gerste oder Hirse kultiviert, da diese die nötige Stützhilfe für die rankenden Hülsenfrüchte bieten.