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Was wir bereits gesehen haben: Wir sollen einen konservierenden, erhaltenden Einfluss haben. Dem Umsichgreifen der Ungerechtigkeit und Unmoral um uns herum soll durch uns gewehrt werden. Dazu ist es notwendig, dass wir ein Leben in praktischer Gerechtigkeit und Heiligkeit nach den Willen Gottes Leben. Das wird auch der Fall sein, wenn Gottesfurcht bei uns zu finden ist und wir in Gemeinschaft mit Gott sind.

Wenn wir das verstanden haben, dann verstehen wir auch gut, dass es leider doch möglich ist, dass wir als Jünger des Herrn nicht diesen Einfluss haben, sondern zu kraftlosem, faden Salz geworden sind. Genau darum geht es in der Warnung des Herrn.

„Wenn aber das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden“ (Mt 5,13b).

Salz war damals eben nicht so rein wie unser industriell gefertigtes Salz und enthielt viele Verunreinigungen. Wenn Wasser an dieses Salz kam, wurde das reine Salz ausgeschwemmt und zurück blieb etwas, was völlig kraftlos war und für nichts mehr sinnvoll zu gebrauchen war, als hinausgeworfen zu werden.

Und so können auch wir eben unsere Kraft verlieren, wenn wir genau wie die Menschen um uns herum leben. Wie sollen wir das Böse, in welcher Form auch immer es auftritt, aufhalten, wenn wir es selber praktizieren, wenn man es unserem Leben nicht ansehen kann, dass wir völlig anderen Prinzipien folgen?!

Wenn wir der Welt gleichförmig werden (vgl. Röm 12,2), ja, sogar „Freunde der Welt“ (Jak 4,4; 1. Joh 2,15–17), dann müssen wir uns nicht wundern, dass wir völlig kraftlos, und somit völlig nutzlos geworden sind, denn darum geht es hier. Die Frage, ob jemand von neuem geboren ist, oder nicht, wird hier gar nicht thematisiert. Es geht um das Zeugnis des Jüngers.

Fragen wir uns doch: Habe ich, durch ein gottgeweihtes Leben einen erhaltenden, das Böse eindämmenden Einfluss auf die Menschen um mich, oder haben die Menschen um mich herum, aufgrund meiner Gleichförmigkeit und Weltlichkeit einen verderbenden Einfluss auf mich?

Möge der Herr uns vor letzterem bewahren und, wenn nötig, uns zu einem kraftvollen Zeugnis für ihn zurückführen. Dazu ist es notwendig, dass wir uns absondern, bösen Einfluss auf unser Leben unterbinden und ein Leben in Gemeinschaft mit ihm leben.

(Schluss)