„Vertraue auf den Herrn und tu Gutes, wohne im Land und weide dich an Treue und ergötze dich an dem Herrn. So wird er dir geben die Bitten deines Herzens. Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertraue auf ihn, und er wird handeln. Vertraue still dem Herrn und harre auf ihn“ (Psalm 37,3–5.7a).

David schrieb diesen Psalm vor langer Zeit. Er war schon älter geworden, blickte zurück auf sein Leben und gab Erfahrungen weiter. Er schrieb über den Widerstand der Gottlosen gegen die Gerechten und wie Gott ihn gerettet hatte in vielen Umständen. Vor allem schreibt er im Rückblick viel über Vertrauen. Vertrauen, das Gott belohnt hatte und was er auch bei anderen tun würde.

Da wir Gottes ewig gültiges Wort vor uns haben, sprechen diese Verse auch noch zu uns heute. Wir dürfen und wollen gerne praktischen Nutzen daraus ziehen.

Jemandem zu vertrauen bedeutet, ihn für zuverlässig halten. Zu glauben, dass er seine Zusagen und Versprechen einhält. Das muss er wollen, aber auch können. Es nützt uns ja gar nichts, wenn jemand uns etwas verspricht und es auch aufrichtig tun will, aber er keine Kraft und Möglichkeit hat, es zu tun. Es nutzt auch nichts, wenn jemand uns zwar helfen, unterstützen kann, aber kein Interesse daran hat. Unserem Herrn zu vertrauen heißt, mit dem zu rechnen, der alles kann und der alle Dinge zu unserem Guten mitwirken lässt. Denn er liebt uns.

Das tiefe Vertrauen auf unseren liebenden Herrn und Heiland zeigt sich zunächst darin, dass wir Gutes tun, dass wir uns da aufhalten, wo er seinen Segen und seine Gegenwart verheißen hat, dass wir unsere Freude daran haben, ihm treu nachzufolgen und uns an IHM selbst erfreuen. Es ist ein Leben in Hingabe an IHN. Wenn wir wissen, dass er alle seine Verheißungen und Versprechen einhält, dann wollen wir auch so leben, dass es ihm gefällt. Wir wissen ja, dass am langen Ende alles eintrifft, was er gesagt hat. Keins von seinen guten Worten wird auf den Boden fallen. Wir sehen in unserem Leben nicht immer sofort, dass ein Leben mit ihm „sich äußerlich sichtbar lohnt“ und dass ein Leben in Widerspruch zu seinen Gedanken „äußerlich sichtbar schädlich ist“. Gott regiert in dieser Zeit indirekt, er belohnt und straft oftmals nicht sofort. Aber der Tag kommt, an dem er alles in rechte Lot rückt und beurteilt. Das richtet unsere Herzen, unsere Füße, unsere Hände, unseren Mund jetzt schon aus. Wir sehen: Vertrauen heißt nicht, einfach die Hände in den Schoß zu legen und passiv zu sein.

Ein weiteres Ergebnis unseres Vertrauens auf IHN ist, dass er unsere Gebete erhört. Die Bitten unseres Herzens, eines Herzens, das in Übereinstimmung ist mit IHM. Unser Herr ist kein „Wunsch-Erfüllungs-Automat“. Hier, in dem zitierten Psalm, ist von einem Herzen die Rede, dass Bitten vor ihn bringt, die ihm wohlgefällig sind, dass seinen Willen tun will. Das wird er bestätigen. Wenn wir etwas bitten in seinem Namen, dann wird er hören.

Vertrauen heißt auch, ihm unseren Weg anzubefehlen, alles, was vor uns liegt. Im Vertrauen, dass er handeln wird. Jetzt kommt die Seite des Handelns Gottes. Seine gute Hand ist über uns. Er lenkt die Dinge nach seinem Wohlgefallen. Wir sind in seiner Hand. Oh ja, wir brauchen uns nicht alleine abzustrampeln, kein eitles Mühen in eigener Kraft. Er wirkt für uns. Er handelt!

Vertrauen zeigt sich schließlich im Stille sein und Ausharren. Das ist vielleicht das Schwierigste für uns. Zu warten, die Umstände anzunehmen aus seiner Hand, die mir nicht gefallen, die ich nicht verstehe. Aber ich weiß ja, er wird handeln – wann und wie, das liegt in seiner mächtigen und weisen Hand. Ich weiß auch: Nichts kann mich von seiner Liebe trennen. Und ich weiß: Er bringt mich ans Ziel

Bis dahin wollen wir ihm vertrauen. Das, was an uns ist, im Vertrauen auf ihn tun und bei dem, was wir nicht tun können, ihn machen lassen und staunen über sein Handeln.