Im Allgemeinen benötigen wir einen Schlüssel, um eine Tür zu öffnen oder abzuschließen. Im geistlichen Leben gibt es auch einen Türöffner. Natürlich kein Schlüssel aus Metall, aber einen unsichtbaren Schlüssel.

Paulus schreibt in Kolosser 4,2–4: „Beharrt im Gebet und wacht in demselben mit Danksagung; und betet zugleich auch für uns, damit Gott uns eine Tür des Wortes auftue, um das Geheimnis des Christus zu reden, um dessentwillen ich auch gebunden bin, damit ich es offenbare, wie ich reden soll.“

Paulus bittet die Kolosser, für ihn und seine Mitarbeiter zu beten und zwar anhaltend. Sie sollten es beständig tun, dabei nicht müde werden und vor allem bei allen Bitten das Danken nicht vergessen. Brauchen wir diese Erinnerung nicht auch immer wieder? Wie leicht werden wir müde im Gebet oder denken, wir haben oft genug für eine Sache gebetet. Nein, wenn wir überzeugt sind, dass es eine Gott wohlgefällige Bitte ist, sollen wir nicht damit aufhören, bevor sie erhört worden ist. Wir können unserem Gott nicht lästig werden oder ihn ermüden.

Natürlich ist Gott souverän jede Tür zu öffnen und damit nach seiner Weisheit und Macht die Möglichkeiten und Wege zu eröffnen, die er uns führen und wo er uns gebrauchen möchte. Und oftmals tut er es auch. Aber es gibt auch die Seite unserer Verantwortung. Wir können dazu beitragen, dass die Hand Gottes den Schlüssel im Schloss dreht, um eine Tür zu öffnen.

Paulus war es anvertraut, die Wahrheit von Christus und seiner Versammlung zu offenbaren. Dies war im Alten Testament verborgen. Deshalb wird von einem Geheimnis gesprochen. Das ist nichts Mystisches, sondern es war bis dahin einfach noch nicht bekannt. Gott hatte diesen Gedanken, diesen Plan von Ewigkeit in seinem Herzen, aber erst durch den Dienst von Paulus wurde dieses Geheimnis bekannt gemacht.

Die Gebete der Gläubigen konnten nun mit dazu beitragen, dass Gott trotz der Gefangenschaft von Paulus Möglichkeiten gab, das Wort weiterzutragen. Sie sollten aber nicht nur für das „Was“ beten, sondern auch für das „Wie“. Nicht nur die Sache selbst war wichtig, sondern auch die Art und Weise. Auch darin brauchte Paulus Weisheit. Und das ist bei uns nicht anders, egal um welche Art von Dienst für den Herrn es geht und auch egal um welche Art täglicher Arbeiten es geht. Es kommt nicht nur auf das „Was“, sondern auch auf das „Wie“ an. Natürlich ist es wichtig, dass wir das Richtige tun, aber wir müssen es auch richtig tun. Das meint, in der richtigen Art, aus einer guten Motivation heraus, ohne dass wir selbst dabei in den Vordergrund treten. Es geht doch nicht um uns und unsere Ehre, sondern um die Ehre des Herrn, um das Wohl unserer Mitgeschwister, um das Heil verlorener Menschen.

Wir wollen lernen, anhaltend und mit dankbaren Herzen zu beten, für andere und für uns selbst. Dann wollen wir Gottes Gelegenheiten nutzen, um das zu tun, was er uns zeigt und dabei die Gesinnung unseres Herrn offenbaren.