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„Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“

Wir haben bereits gesehen, dass wir heute bereits in der Beziehung zu Gott als Kinder Gottes stehen. Das ist unser gegenwärtiger Besitz, wenn dieser vor der Welt auch verborgen ist. Die Welt weiß nichts von dieser Segnung. Aber es wird ihr einmal offenbart werden. Dann, wenn der Herr Jesus hier auf dieser Erde in „Macht und großer Herrlichkeit“ erscheinen wird, wird Gott auch die Kinder Gottes offenbaren. Wir wissen, dass wir dem Herrn Jesus dann gleich sein werden. Das alles darf uns heute schon beschäftigen und wir dürfen uns daran erfreuen. Im Folgenden wollen wir uns etwas mehr damit beschäftigen.

Bei seinem ersten Kommen kam er allein, er starb allein und er ging nach vollbrachtem Werk auf Golgatha wieder allein in den Himmel. Doch dann, bei seinem zweiten Kommen, wird es solche geben, die ihn begleiten werden, die mit ihm auf dieser Erde erscheinen werden. Er wird kommen „um an jenem Tag verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert zu werden in allen denen, die geglaubt haben“ (2. Thes 1,10). Schon Henoch kannte diesen Tag und hat davon gesprochen: „Siehe, der Herr ist gekommen inmitten seiner Heiligen Tausenden...“ (Judas 14). An mehreren Stellen wird uns deutlich gemacht, dass, wenn der Herr Jesus offenbart wird, auch wir, die Gläubigen, mit ihm offenbart werden: „Wenn der Christus, unser Leben, offenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbart werden in Herrlichkeit“(Kol 3,4). Der Herr Jesus wird hier auf der Erde in der ganzen Herrlichkeit, die Gott ihm als Mensch gegeben hat, öffentlich und für alle sichtbar erscheinen (1. Thes 3,13; 2. Thes 1,7). Aber er wird – unendliche Gnade – nicht allein in dieser Herrlichkeit erscheinen, sondern alle Gläubigen daran teilhaben lassen. Dann wird wahr werden, was der Herr Jesus bereits in Johannes 17 in seinem Gebet zum Vater gesagt hat: „Die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben“ (Joh 17,22). Auch Paulus schreibt an die Gläubigen in Rom von dieser Tatsache: „Wenn aber Kinder, [so] auch Erben – Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir nämlich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden. Denn ich halte dafür, dass die Leiden der Jetztzeit nicht wert sind, verglichen zu werden mit der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.“ (Röm 8,17.18).

Jetzt haben wir diese Herrlichkeit noch nicht. Noch sind wir dem Herrn Jesus nicht gleich. Durch die Neugeburt haben wir zwar schon das Leben des Herrn Jesus, aber wir sind immer noch „von der Erde, von Staub“ (1. Kor 15,47). Wir haben immer noch einen menschlichen Körper, der von Schwachheit und Hinfälligkeit gekennzeichnet ist. Und genau das muss sich ändern. Johannes begründet das in 1. Johannes 3,2 damit, dass wir den Herrn Jesus sehen werden wie er ist. Das setzt voraus, dass wir vorher schon ihm gleichgemacht worden sind, dass jedes Hindernis – sei es körperlich, seelisch oder geistig – weggenommen ist. Auch Paulus schreibt: „Dies aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut [das] Reich Gottes nicht erben können, auch die Verwesung nicht die Unverweslichkeit erbt.“ (1. Kor 15,50). Jemand hat einmal gesagt: „Um in den Himmel eintreten zu können, müssen wir ihm gleichgemacht werden, und um aus dem Himmel herauszutreten, müssen wir auch ihm gleich sein.“

Diese gewaltige Veränderung wird sich an uns vollziehen, wenn der Herr Jesus kommen wird, um uns zu sich in den Himmel zu holen (1. Thes 4). Paulus schreibt an die Korinther: „Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden [zwar] nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen“ (1. Korinther 15,51–53). Bei dem Kommen des Herrn für die Seinen, wird es zwei unterschiedliche Gruppen geben: Es gibt solche, die gestorben („entschlafen“) sind. Sie werden dann zu der „Auferstehung der Toten“ hingelangen (Phil 3,11) und die „Kraft seiner Auferstehung“ erfahren (Phil 3,10). Aber dann sind da noch „wir die Lebenden“ (1. Thes 4,17), also solche, die bei dem Kommen des Herrn leben. Die erste Gruppe wird zuerst aus den Toten auferstehen und dann gemeinsam mit den Lebenden „entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein“ (1. Thes 4,17). Das ist der Augenblick, auf den wir alle noch warten, wenn der Herr Jesus kommen wird, um uns zu sich zu holen. Dann wird er auch „unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit“ (Phil 3,21). „Wie wir das Bild dessen von Staub getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen“ (1. Kor 15,49).

(Fortsetzung folgt)