In Römer 15 verbindet der Apostel den Namen Gottes mit vier Attributen, die kennzeichnend sind für das Handeln Gottes mit uns. In Vers 5 spricht er von dem Gott des Ausharrens und der Ermunterung, in Vers 13 von dem Gott der Hoffnung und in Vers 33 von dem Gott des Friedens. Diese drei Bezeichnungen Gottes machen deutlich, was Gott für uns sein möchte und was Er jedem von uns schenken möchte.
Der Gott des Ausharrens
Ausharren bedeutet wörtlich „darunterbleiben“. Wenn die Umstände widrig sind, dann kostet es manche Überwindung, sie anzunehmen und „unter ihnen zu bleiben“. Wir benötigen Ausharren. Doch das Ausharren fällt uns von Natur nicht leicht. Aber der Gott des Ausharrens, der seine Ratschlüsse und Pläne mit großer Beharrlichkeit und Geduld ausführt, vermag uns die Gnade und Kraft dazu zu schenken. Und darüber hinaus besitzen wir die Schriften (V. 4), die uns viele nachahmenswerte Beispiele von Glaubensmännern und -frauen vorstellen, die in den ungünstigsten Umständen ausgeharrt und durch ihr Ausharren Zeugnis erlangt haben (Heb 6,15; Jak 5,11).
Der Gott der Ermunterung
Gott ist in sich selbst glückselig und bedarf keiner Sache oder Person, um glücklich zu sein (1. Tim 1,11). Ganz anders bei uns: Viel zu oft sind wir gebeugt, bedrückt und niedergeschlagen. Unsere Freude gleicht häufig einem Spielball der Umstände und schwindet oft bei dem ersten Anflug von Widerstand oder Leid. Viele banale Dinge im Leben rauben uns die Freude und erfüllen uns mit Furcht. Doch der Gott der Ermunterung ist da, um uns durch sein Wort zu ermuntern und aufzurichten. Wenn wir unsere Blicke auf Ihn richten und an seine große Liebe und Treue denken, dann erfüllt uns sein Friede. Kummer und Sorgen weichen und Freude und Zuversicht ziehen in unser Herz.
Der Gott der Hoffnung
Gott kennt von Anfang an das Ende und von alters her, was noch nicht geschehen ist. Sein Ratschluss kommt zustande und all sein Wohlgefallen wird Er tun (Jes 46,10). Wir Gläubigen hingegen sollen durch Hoffnung gekennzeichnet sein. Unsere Hoffnung ist auf Gott gerichtet. Er ist der Gegenstand unserer Hoffnung (1. Tim 4,10). Unsere Hoffnung ist nicht vage und ungewiss, sondern fest und sicher. Wir wissen, dass der Herr Jesus bald wiederkommen und uns zu sich in das Vaterhaus holen wird (Tit 2,13). Gott möchte, dass wir in der Hoffnung überreich sind (V. 13). Dazu hat Er uns den Heiligen Geist gegeben, der das Wort Gottes und die darin enthaltenen Wahrheiten und Vorbilder benutzt, um unsere Hoffnung zu stärken (V. 4).
Der Gott des Friedens
Gott ist in vollkommenem Frieden und erhaben über alle Umstände. Er ist aber auch die Quelle jeden Friedens. Ohne Gott gibt es keinen wirklichen Frieden (Jes 48,22). Wer Frieden für sein Herz und Gewissen sucht, muss zu dem kommen, der allein Frieden schenken kann: dem Herrn Jesus (Röm 5,1). Durch sein Werk am Kreuz von Golgatha hat Er die Grundlage für echten Frieden gelegt (Kol 1,20). Aber darüber hinaus möchte Gott uns auch ganz praktisch Frieden schenken. Wenn wir alle unsere Nöte und Sorgen auf Ihn werfen und in allen Umständen auf Ihn vertrauen, dann haben wir Frieden im Herzen – den Frieden Gottes, den auch Er selbst genießt (Phil 4,7). Aber was noch größer ist: Er selbst – der Gott des Friedens – möchte mit uns sein!