Die Tatsache, dass Jesus Christus von einer Jungfrau geboren wurde, wird von der Bibel in aller Deutlichkeit gelehrt, aber leider auch oft angezweifelt.

Lukas 1: die Ankündigung

Im sechsten Schwangerschaftsmonat von Elisabeth, der Mutter von Johannes dem Täufer, wird der Engel Gabriel von Gott nach Nazareth zu Maria gesandt (Lukas 1,26). Hier wird in zwei Versen zweimal gesagt, dass Maria zu diesem Zeitpunkt eine Jungfrau ist (Vers 26 und Vers 27). Als der Engel ihr die Schwangerschaft und Geburt eines Sohnes ankündigt, reagiert Maria mit den Worten: „Wie kann es sein, da ich ja keinen Mann kenne?“ (Vers 34). Die Antwort Gabriels: „Der Heilige Geist wird auf dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden“ (Vers 35). Als ob er den zweifelnden Gesichtsausdruck auf Marias Gesicht sehen würde, fügt der Engel hinzu: „Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch mit einem Sohn schwanger in ihrem Alter, und dies ist der sechste Monat bei ihr, die unfruchtbar genannt war; denn bei Gott wird kein Ding unmöglich sein.“ – Eilig macht Maria sich auf den Weg, um Elisabeth zu besuchen und sich davon zu überzeugen: Es stimmt, was der Engel mir gesagt hat. Was für eine Ermutigung ihres Glaubens!

Die vier Zeugnisse in Matthäus 1

1. Zeugnis: „Ehe sie (Maria und Joseph) zusammengekommen waren“

„Die Geburt Jesus Christi war aber so: Als Maria, seine Mutter, mit Joseph verlobt war, fand es sich, ehe sie zusammengekommen waren, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist“ (Vers 18). Das von Gabriel angekündigte Wunder geschieht: Maria wird schwanger und der Heilige Geist lässt Lukas die Worte voranstellen „ehe sie zusammengekommen waren“. Der Bibeltext lässt keinen Zweifel zu: Marias Schwangerschaft wird vom Heiligen Geist bewirkt – und nicht von Joseph.

2. Zeugnis: „das in ihr (Maria) Gezeugte ist vom Heiligen Geist“

Als Joseph, der Verlobte Marias, von ihrer Schwangerschaft erfährt, überlegt er, die Verlobung ohne Aufsehen zu beenden. Dazu muss man wissen, dass eine Verlobung damals deutlich verbindlicher war, weil sie auch auf einer Einigung der Eltern der Verlobten beruhte. Joseph befindet sich in einer verzweifelten Lage. Doch er will Maria nicht bloßstellen. Zeigt das nicht seinen aufrichtigen und selbstlosen Charakter und seine Liebe zu Maria?

Wie fürsorglich nimmt sich Gott dieser schwierigen Situation an! Erneut benutzt Er einen Engel, der zu Joseph im Traum spricht. Damit bei Joseph nicht ein einziger Funke Misstrauen gegenüber Maria aufkommt, erklärt der Engel ihm: „das in ihr Gezeugte ist von dem Heiligen Geist“ (Vers 20).

3. Zeugnis: „Siehe, die Jungfrau wird schwanger sein“

Dieses Zitat aus Jesaja 7,14 verwendet der Geist Gottes im Matthäusevangelium, um zu zeigen, dass Jesus der von den Propheten angekündigte Messias und Erlöser seines Volkes ist. Sein Name lautet „Immanuel“. Das bedeutet „Gott mit uns“.

4. Zeugnis: „... und er (Joseph) erkannte sie (Maria) nicht“

Im letzten Vers von Matthäus 1 wird noch einmal klar gesagt: Joseph nahm Maria zwar zu sich und sorgte für sie, aber es gab kein geschlechtliches Zusammenleben der beiden, bis der Herr Jesus geboren worden war. Die Bibel berichtet davon, dass Gott ihnen später Kinder schenkte (Matthäus 13,55) und wir dürfen annehmen, dass sie ein glückliches Ehe- und Familienleben führten.

Warum ist die Jungfrauengeburt des Herrn Jesus so wichtig?

Die Jungfrauengeburt stellte sicher, dass der Herr Jesus – im Gegensatz zu allen anderen Menschen seit Adam – sündlos geboren wurde. Jesus ist wahrer Mensch und Gott, aber Er ist ein Mensch ohne Sünde. Nur ein reines, sündloses Opfer konnte das Problem der Sünde aus der Welt schaffen. Nur als der Heilige, „der Sünde nicht kannte“, konnte der Herr Jesus am Kreuz „für uns zur Sünde gemacht“ werden, „damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm“ (2. Korinther 5,21). Der Apostel Johannes ergänzt, dass in dem Herrn Jesus keine Sünde war (1. Johannes 3,5) und der Apostel Petrus bezeugt: „...der keine Sünde tat, noch wurde Trug in seinem Mund gefunden“ (1. Petrus 2,22).

Halten wir es ganz fest: Der Sohn Gottes kam tatsächlich als wahrer Mensch, aber ohne Sünde, in die Welt. Denn wer die Jungfrauengeburt des Herrn Jesus infrage stellt oder geringschätzt, stellt zugleich seine einzigartige Person und sein einzigartiges Werk der Erlösung infrage.