„Wer den Sohn hat, hat das Leben, wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.“ (1. Joh 5,12)

Schon auf den ersten Blättern der Bibel stoßen wir auf zwei grundsätzlich unterschiedliche Typen von Menschen. Natürlich ist jeder Mensch als Geschöpf ein Individuum, wir sind alle unterschiedlich. Wie es keine Schneeflocke gibt, die einer anderen exakt gleich ist, so ist es auch bei uns Menschen. Unser Schöpfer-Gott ist so unendlich groß und genial, dass er jeden individuell ausgestattet hat, körperlich und auch von seinem Wesen her.

Und doch gibt es eine Sache, die alles grundsätzlich entscheidet oder unterscheidet. Das ist die persönliche Beziehung zu Gott. Die eine Gruppe von Menschen ist die, die ohne eine persönliche Beziehung zu Gott lebt. Ihn entweder bewusst ablehnt oder gleichgültig ihm gegenüber ist. Das ist die Familie Kains, zu der wir von Natur auch alle gehörten. Von dieser Familie heißt es in 1. Mose 4,16 „Und Kain ging weg vom Angesicht des HERRN.“ Der natürliche Mensch hat Gott den Rücken zugekehrt, ist auf der Flucht vor ihm, meint, ohne ihn leben zu können und in eigener Kraft voranzukommen und diese Welt zu einem lebenswerten Ort zu machen. Die andere Familie ist die Familie Abels bzw. Seths. Das ist die Familie des Glaubens. Das heißt nicht, dass es perfekte und fehlerlose Menschen sind, aber sie sind gekennzeichnet durch eine persönliche Beziehung zu Gott. Von ihnen heißt es in 1. Mose 4,26: „Damals fing man an, den Namen des HERRN anzurufen.“ Ihm zu danken, ihm die Bitten vorzubringen, heißt ihm vertrauen, ihn zu kennen und mit ihm zu leben.

Dieser grundsätzliche Unterschied zieht sich durch die ganze Geschichte der Menschheit bis heute. In der Person des Herrn Jesus hat sich Gott völlig offenbart. Die entscheidende Frage ist daher nicht nur: Glaube ich an Gott oder gar an einen Gott, sondern, wie ist meine persönliche Beziehung zu dem Herrn Jesus. Johannes schreibt „Wer den Sohn hat, hat das Leben, wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.“ (1. Joh 5,12)

Ich vermute, dass alle, die heute zuhören, dem Herrn Jesus angehören, um die Sicherheit ihrer Errettung wissen und damit eine lebendige Hoffnung haben. Wenn nicht, dann ist heute noch Gelegenheit, eine Kehrtwende zu vollziehen und mit deiner Sündenschuld zum Herrn Jesus zu kommen, der für dich am Kreuz auf Golgatha stellvertretend in das Gericht Gottes, in den Tod gegangen ist.

Wenn wir nun zur Familie der Glaubenden gehören, wollen wir uns einige praktische Fragen stellen:

1. Ist mein Leben praktisch davon gekennzeichnet, dass ich den Herrn anrufe? Kenne ich ein regelmäßiges, aktives Gebetsleben. Sind meine Gebete Herzensanliegen oder nur Formsache? Vertraue ich darauf, dass mein Herr alles kann, ja mehr, als ich mir vorstellen kann?

2. Lebe ich in dem Bewusstsein, dass ich ohne meinen Herrn gar nichts kann? Dass in mir keine Kraft ist. Wenn ich mich aber seiner Leitung bewusst unterstelle, bin ich durch das neue Leben und die Kraft des Geistes Gottes in der Lage ein ihm wohlgefälliges Leben zu führen.

3. Erkenne ich wirklich den Charakter der Welt? Mit einem Ungläubigen, einem aus der Familie Kains gibt es keine wirkliche Gemeinschaft. Es mögen nette Menschen sein, ja sogar vorbildlich leben. Aber die Haltung gegenüber dem Herrn Jesus unterscheidet alles. Das wird oft schnell spürbar, wenn das Gespräch auf IHN kommt. Paulus sagt: Durch IHN ist mir die Welt gekreuzigt und ich der Welt“ (Gal 6,14). Und wir sollen nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen sein (2. Kor 6,14). Das heißt z.B., eine Ehe zwischen einem Gläubigen und einem Ungläubigen ist nicht möglich, ebenso nicht das gemeinsame Führen eines Geschäftes. Und wir sollten uns gut überlegen, in wieweit freundschaftliche Beziehungen möglich sind und wo sie für uns eine Gefahr sind.

4. Das bringt mich zu einem weiteren Punkt. Bewusst getrennt von der Welt und ihren Prinzipien leben heißt nicht, diesen Menschen die kalte Schulter zu zeigen. Nein, der Herr hat uns herausgenommen aus der gegenwärtigen bösen Welt, uns aber gleichzeitig als seine Zeugen hineingesandt. „Weil wir den Schrecken des Herrn kennen, überreden wir die Menschen“ und „die Liebe des Christus drängt uns.“ (2. Kor 5,11.14) Wenn wir den Kontakt suchen, um von unserem Heiland zu zeugen, ist das eine gute Sache, ja es ist unser Auftrag.

5. Und schließlich wollen wir uns fragen, ob wir alle Gläubigen, alle Kinder Gottes von Herzen lieben. Egal, wo sie ihre geistliche Heimat haben, in welche christliche Gruppe sie gehen. Wir gehören zur Familie Gottes, haben das gleiche Leben, den gleichen Herrn, den gleichen Vater, der Geist Gottes wohnt in uns.

Wir wollen unser Leben immer wieder in das Licht Gottes stellen, um wirklich als Lichter zu scheinen in einer dunklen Welt.