„Und an jenem Tag, als es Abend geworden war, spricht er zu ihnen: Lasst uns übersetzen an das jenseitige Ufer. Und sie entlassen die Volksmenge und nehmen ihn, wie er war, in dem Schiff mit. Und andere Schiffe waren bei ihm. Und es erhebt sich ein heftiger Sturm, und die Wellen schlugen in das Schiff, so dass das Schiff sich schon füllte. Und er war im hinteren Teil und schlief auf dem Kopfkissen; und sie wecken ihn auf und sprechen zu ihm: Lehrer, liegt dir nichts daran, dass wir umkommen? Und er wachte auf, schalt den Wind und sprach zu dem See: Schweig, verstumme! Und der Wind legte sich, und es trat eine große Stille ein. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben? Und sie fürchteten sich mit großer Furcht und sprachen zueinander: Wer ist denn dieser, dass auch der Wind und der See ihm gehorchen?“ (Mk 4,35–41; vgl. Mt 8,23–27)

Diese Begebenheit auf dem See Genezareth ist gewiss den meisten gut bekannt: Während die Jünger über den See fahren, erhebt sich ein heftiger Sturm. Die Jünger sind in Todesangst und wissen nicht, was sie tun sollen. Und was tut der Herr? Er ist im hinteren Teil des Schiffes und schläft auf dem Kopfkissen. Man fragt sich unweigerlich: Wissen die Jünger eigentlich, wen sie da mit im Boot haben? Sind sie sich bewusst, dass der Schöpfer des Himmels und der Erde bei ihnen ist? Kaum vorstellbar. Angesichts des heftigen Windes und der hohen Wellen haben sie die Allmacht und Größe seiner Person aus den Augen verloren. Sie sehen nur die Umstände – aber haben Ihn sie aus den Augen verloren.

Kommt uns die Reaktion der Jünger nicht bekannt vor? Wie reagieren wir in furchteinflößenden Umständen, in Stürmen des Lebens? Blicken wir auf die Umstände oder auf den Herrn? Sind wir uns bewusst, dass der Herr bei uns ist – auch wenn Er nicht (sofort) eingreift (Mt 28,20)? Könnten wir etwa versinken, wenn Er mit im Boot ist? Und macht es eigentlich einen Unterschied, ob es um uns herum stürmt oder windstill ist – solange Er da ist? Diese Begebenheit macht unmissverständlich klar: Ja, Ihm liegt an uns und Er wird niemals zulassen, dass wir „untergehen“. Er wird uns ans Ziel bringen.