Schon mal etwas von dem Briten F. B. Hole gehört? Etlichen Lesern wird dieser Name bekannt sein, da einige seiner gut verständlichen Auslegungen mittlerweile auch in deutscher Sprache erhältlich sind. Werfen wir einen Blick in das Leben und Arbeiten dieses befähigten Bibelauslegers!

Biographischer Abriss

Frank Binford Hole wurde 1874 geboren – und 16 Jahre später von neuem geboren. Nach seinem Schulabschluss arbeitete er für kurze Zeit im Familienbetrieb; danach ergriff Hole einen Bankberuf, den er später aufgab, um sich vollzeitig im „Werk des Herrn“ zu engagieren. Zahlreichen Menschen verkündigte er im In- und Ausland das Evangelium. Zugleich lehrte er viel unter Gläubigen. Außerdem sorgte er als Verleger im „Central Bible Truth Depot“ in London für eine weite Verbreitung guter christlicher Literatur. Aus der ganzen englischsprachigen Welt erhielt Hole unaufhörlich Briefe, die bezeugten, dass seine Veröffentlichungen eine echte Hilfe waren. Er schrieb selbst viele Artikel und Bücher, und brachte zwei Zeitschriften heraus: „Edification“ (Erbauung) und „Scripture Truth“ (Biblische Wahrheit). Anfang 1964 ging schließlich sein langes Leben der Hingabe und des Dienstes zu Ende. Bei der Trauerfeier sagte ein Redner, dass F.B. Hole alle irdischen Freuden hätte genießen können, da er begütert und intelligent war, dass er aber etwas viel Besseres tat: Er weihte seine Fähigkeiten, seine Zeit, seine Kraft, ja sein ganzes Leben dem Herrn Jesus. Diese Entscheidung hatte er im 16. Lebensjahr getroffen – und er rückte davon in den folgenden 74 (!) Jahren nicht mehr ab.

Treffende Illustrationen

F.B. Hole verwandte oft und gekonnt Illustrationen. Folgende Veranschaulichung gebrauchte er, um zu zeigen, wie wichtig es ist, eine biblische Wahrheit zu verinnerlichen und sie nicht nur äußerlich aufzunehmen:  Einige Jungen spielen mit Murmeln. Da kommt ein frecher Kerl, der ihnen die Murmeln wegnimmt und davonrennt. Die Jungen jagen dem Dieb nach, überwältigen ihn und nehmen ihm die Murmeln wieder ab. Der Dieb hatte die Murmeln zwar an sich genommen, aber sie waren nicht Teil von ihm selbst geworden. – Einem anderen Jungen wird ein Apfel entwendet. Der Bestohlene verfolgt den Dieb, stellt ihn und entdeckt, dass nur das Kerngehäuse übrig geblieben ist. Der Dieb hatte den Apfel gegessen. Die „Moral von der Geschicht’“ ist klar: Wir müssen eine biblische Wahrheit wirklich verinnerlichen, sonst kann sie uns bei nächster Gelegenheit wieder abgenommen werden.  Bei einer anderen Illustration geht es darum, dass wir oft meinen, Schwierigkeiten im Dienst für den Herrn Jesus seien doch sehr hinderlich. Wir würden gern mehr für Ihn tun. Gott aber weiß, warum Er die Schwierigkeit bestehen lässt: Ein Junge lässt im Herbstwind seinen Drachen steigen. Sobald die Schnur völlig abgewickelt ist, hat der Drache seine endgültige Flughöhe erreicht. Wenn er sprechen könnte, wäre vielleicht nun zu hören: „Wozu ich die Flügel habe, weiß ich; aber ich kann mir nicht vorstellen, wofür die Schnur gut sein soll. Wenn dieser Junge nicht am anderen Ende der Schnur hinge – gewiss könnte ich meinen Flug zu den Wolken erheben!“ Was würde jedoch geschehen, wenn der Junge die Schnur wirklich losließe? Der Drache würde natürlich rasch zu Boden stürzen. Das, was angeblich einen weiteren Höhenflug verhinderte, war gerade das, was ihn oben gehalten hat! – Könnte manche Schwierigkeit in deinem Leben nicht auch diesen Grund haben?

Eine wertvolle Serie

Von den deutschen Publikationen von F. B. Hole möchten wir hier nur auf die „Grundzüge des Neuen Testaments“ hinweisen. Das ist eine sechsbändige Auslegungsserie über das Neue Testament, die als Einführung sehr gut geeignet ist. Nachfolgend zitieren wir etwas aus Band 5. Es geht dabei um den Vers 3 in Jakobus 4: „Ihr bittet und empfanget nichts, weil ihr übel bittet, damit ihr es in eueren Begierden vergeudet“: „Wie klar werden wir hier belehrt, dass Gott auf unser Herz schaut! Er prüft genau die Beweggründe, die hinter den Bitten stehen. Wie erforscht dies unsere Herzen und bietet die Erklärung für viele nicht erhörte Gebete! Wir mögen um durchaus gute Dinge bitten, doch sie bleiben uns versagt, weil uns durch und durch falsche Motive leiten. Du magst dem Herrn dienen. Vielleicht hast du angefangen, das Evangelium zu verkündigen, und sicher wünschst du nun, dass deinen Worten Kraft und Gnade verliehen sei. Ist das nicht gut? Das ist sehr gut, doch nimm dich in Acht, dass du nicht nur deshalb darum bittest, weil du den übermächtigen Wunsch hast, ein erfolgreicher Prediger zu sein. Dein Gebet wird sich für uns alle sehr schön anhören, aber Gott kennt die Absicht, die dahintersteht. Hier sitze ich und schreibe dieses Buch. Ich habe den Herrn um Seine Leitung gebeten, damit es vielen Licht und Hilfe bringen möge. Doch frage ich mich ernstlich, warum ich darum gebeten habe. Ging es mir um echte Sorge für das geistliche Wohlergehen anderer, oder wollte ich gern mein Ansehen als Schreiber religiöser Betrachtungen erhöhen? Ich sage es noch einmal, dass solche Erwägungen herzerforschend sind.“ Sicher dürfen wir sagen, dass sein Gebet erhört worden ist: Seine Schriften sind vielen zum Segen geworden. Gewiss auch deshalb, weil Hole seine Arbeit in demütiger Gesinnung getan hat, wie Zeitgenossen bestätigten. Es ist einfach so: Gott bekennt sich zu einem demütigen Diener und setzt ihn zum Segen.