Wenn ein Heerführer siegreich sein will, muss er die Taktik des Feindes kennen und darauf sein Vorgehen abstimmen. Und natürlich muss er selbst über ein ausreichend großes und gut bewaffnetes Heer verfügen. Das ist im Glaubenskampf nicht anders.

Im Glaubenskampf gibt es Situationen, in denen wir kämpfen und solche, in denen wir fliehen sollen. Aber was ist wann das richtige Vorgehen? Nun, Judas schreibt, dass wir für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben kämpfen sollen. Wenn der Teufel also Angriffe auf das christliche Glaubensgut fährt, die Wahrheit des Wortes Gottes in Zweifel zieht, göttliche Grundsätze versucht zu relativieren und Ähnliches, dann gilt es zu kämpfen und standhaft zu bleiben. Dazu haben wir die göttliche Waffenrüstung (Epheser 6), zu der das Gebet und das Wort Gottes gehören. Und wir wollen festhalten, Kraft haben wir nicht in uns selbst, sondern nur im Herrn. Paulus ruft den Ephesern zu: „Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke.“ (Eph 6,10) Ja, wir dürfen auf der Seite des Siegers von Golgatha stehen, auf der Seite dessen, bei dem alle Kraft und Macht ist.

Manchmal versucht der Teufel uns aber auch zu Fall zu bringen, indem er mit List in unserer alten Natur anknüpft. Dann gilt es zu fliehen. So lesen wir: Flieht den Götzendienst, flieht die Hurerei, die jugendlichen Begierden fliehe. Das bedeutet, einen möglichst großen Abstand zwischen mich und die gefahrvolle Situation zu bringen. Von dem Ort, aus der Situation herauszugehen, wo wir diesen Gefahren ausgesetzt sind, wie z.B. Joseph im Hause Potiphars.

Die Hauptstrategien des Teufels sind List und Gewalt. Manches Mal kommt er zuerst mit List, um uns zu Fall zu bringen und wenn ihm das nicht gelingt, weil wir treu sind, gebraucht er Gewalt.

Ein Beispiel dafür haben wir in Apostelgeschichte 14. Paulus und Barnabas sind in Lystra und verkündigen das Wort Gottes. Ein von Geburt an lahmer Mann glaubt der Botschaft und Paulus heilt ihn von seiner Krankheit durch die Kraft Gottes. Als Folge davon will sie die begeisterte Volksmenge als Gottheiten verehren und ihnen opfern. Paulus und Barnabas sind entsetzt. Sie treten dem mit aller Entschiedenheit entgegen. Sie nehmen keine Ehre an, und richten einen eindringlichen Appell an die Leute, sich von den nichtigen Götzen zu dem lebendigen Gott zu bekehren. Der Feind versuchte hier, mit List das Werk Gottes zu zerstören. Da ist eine demütige Gesinnung nötig, um nicht zu Fall zu kommen.

Der Feind hat sein Ziel nicht erreicht, aber er gibt nicht auf. Nun kommt er mit Gewalt. Juden kommen nach Lystra und wiegeln das Volk auf. Paulus wird gesteinigt. Durch ein Wunder Gottes behält er seine Gesundheit und zieht mit Barnabas weiter nach Derbe. Gott wacht über seine Diener. Sie bleiben standhaft im Glauben und führen den Auftrag Gottes weiter aus. Dazu gehört Mut.

An Timotheus schreibt Paulus, dass alle, die gottselig leben wollen, verfolgt werden (siehe 2. Tim 3,12). Verfolgung fängt mit Ablehnung und Spott an. Doch warum erleben wir das so wenig? Sicher dürfen wir unserem Gott danken, dass wir in einer Region leben, wo wir unter dem Schutz der Regierung stehen dürfen. Aber wollen wir uns nicht auch fragen, ob die Ursache manchmal darin liegt, dass der Teufel unser Zeugnis schon mit List zum Erliegen bringt, dass manchmal so wenig Treue und Entschiedenheit bei uns gefunden wird?

Lasst uns mutig sein, wenn es um das Zeugnis Gottes auf der Erde geht und demütig, das heißt niedrig gesinnt, wenn es um uns geht.