Im Buch der Sprüche zeigt Gott uns, wie wir seine Weisheit auf die Umstände unseres praktischen Lebens anwenden können. Zusammengefasst geht es darum, uns Weisheit und Verständnis zu vermitteln, damit wir glücklich und zur Ehre des Herrn leben und vor der Sünde bewahrt bleiben. Man hat die Sprüche auch schon „Schatzbuch der Weisheit“ genannt. Heute wollen wir kurz über einen Edelstein aus dem Schatzbuch nachdenken. Wir lesen Sprüche 27,17:

Eisen wird scharf durch Eisen, und ein Mann schärft das Angesicht des anderen.

Im Buch der Sprüche geht es also um geistliche Weisheit. Ein weiser Mensch erkennt, was Gott von ihm möchte. Er erkennt den Weg und die Aufgaben Gottes für sein Leben. Wer im biblischen Sinn weise ist, lebt in der Beziehung zu Gott und in Gemeinschaft mit Ihm. Weisheit führt dazu, dass Jesus Christus als unser Herr,  uns zu seiner Ehre im Dienst für Ihn gebrauchen kann.

In diesem Vers wird jetzt ein Bild aus dem tagtäglichen Leben genommen, um es auf unsere Beziehungen untereinander anzuwenden. Ein Werkzeug zum Schneiden, muss scharf sein um richtig schneiden zu können. Wenn es stumpf ist, kann man es nicht mehr richtig gebrauchen oder man muss mehr Kraft einsetzen. Deshalb sagt uns Prediger 10,10: „Wenn das Eisen stumpf geworden ist, und man hat die Schneide nicht geschliffen, so muss man seine Kräfte mehr anstrengen; aber die Weisheit ist vorteilhaft, um etwas instand zu setzen“.

Es geht also darum ein Werkzeug wieder richtig gebrauchen zu können, wenn es z.B. stumpf geworden ist. Damals wurde Eisen durch Eisen geschärft. Man kann Eisen nur mit etwas schärfen, dass entweder aus dem gleichen Material oder eben noch härter ist. Ein weicheres Material wird niemals schärfen. Es gilt aber auch: Je öfter man ein Werkzeug gebraucht umso schneller wird es stumpf und umso öfter muss man sich die Zeit zum Schärfen nehmen.

Diese beiden Aspekte sind sehr wichtig für unser Glaubensleben: Zum einen geht es darum, dass wir uns schärfen lassen, von solchem, die mindestens aus dem „gleichen Material“ gemacht sind. Ein Gläubiger kann sich nicht von einem Ungläubigen schärfen lassen, es wird eher das Gegenteil bewirken. Wer Ungläubige um Rat fragt, bekommt oft einen Gott entgegengesetzten Rat. 1. Korinther 3,19 sagt uns: Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott.

Lassen wir uns doch von solchen schärfen, die in der Gemeinschaft mit dem Herrn und in Ehrfurcht für den Herrn leben. Die guten Rat auf der Grundlage des Wortes Gottes geben. Oder lasst uns direkt zu dem gehen, der uns am besten schärfen kann: dem Herrn Jesus selbst. Wenn wir das Wort Gottes studieren und es auf uns anwenden, wird es uns schärfen! Wir können Ihn bitten uns zu helfen, dass Sein Wort mehr Einfluss auf unseren Alltag bekommt.

Zum anderen kann es sein, dass wir für den Herrn arbeiten und arbeiten, aber wenig bis keine Zeit zum Schärfen nehmen. Dann werden wir stumpf. Die Frische fehlt und wir merken, wie sehr wir uns bemühen müssen, um etwas erledigt zu bekommen. Wir werden schnell müde und verlieren vielleicht sogar ganz die Freude an der Arbeit. Deshalb ist es umso wichtiger, dass man sich immer wieder Zeit nimmt, sich neu „schärfen zu lassen“.  Wer sich vor der Arbeit anhand des Wortes Gottes selbst schärfen lässt, wird es in Frische und in Kraft erledigen können.

Eine besondere Form sich gegenseitig zu schärfen ist das gemeinsame Gebet, denn Gebet verbindet. Aber während des Gebets befinden wir uns direkt im Licht Gottes. Dann öffnet Er unsere Herzen um zu uns zu reden. Wie wunderbar wenn wir einen Freund – einen Bruder oder eine Schwester im Herrn – haben, der mit uns betet und sich auch gebrauchen lässt, uns zu „schärfen“. Daher wollen wir uns fragen: Wenn jemand heute zu uns kommt, sind wir bereit uns „schärfen“ zu lassen?