Es ist offensichtlich, dass Gott uns durch die Geschichte der erhöhten Schlange in 4. Mose 21 ein anschauliches Bild davon geben wollte, wie einfach aber unumgänglich die Botschaft vom Kreuz von Golgatha ist. Ein Blick auf die kupferne Schlange genügte, um den tödlich gebissenen Israeliten zu heilen. Und ein glaubensvoller Blick des Sünders auf den auf das Kreuz erhöhten Sohn des Menschen genügt, um für immer von den tödlichen Folgen des Gifts der Sünde befreit zu werden.

Wie einfach diese Botschaft ist und wie schwer sich Menschen trotzdem tun, sie anzunehmen, das wird deutlich, wenn man sich überlegt, was Mose den Israeliten nicht befehlen sollte.

1.     Sie sollten sich nicht eine Wundsalbe für ihre Bisse anfertigen. Wie viele alternative Heilmittel bieten die religiösen „Ärzte“ den Menschen heute an, um dadurch von der Sündenkrankheit geheilt zu werden. Manche haben bereits, wie die arme Frau in Markus 5, „vieles von den Ärzten erlitten und ihre ganze Habe verwandt und keinen Nutzen davon gehabt“ – es ist vielmehr immer schlimmer geworden (Mk 5,26).

2.     Sie sollten auch nicht möglichst vielen anderen Gebissenen helfen, um selbst Erleichterung zu bekommen. Wie soll ein Sterbender solchen helfen, die in ähnlichem Zustand sind und dadurch selbst heil werden? Kann ein Nichtschwimmer einen Ertrinkenden retten? Und doch geben Menschen sich der Illusion hin, sie könnten durch wohltätige Werke an anderen das tödliche Virus in ihren eigenen Seelen loswerden.

3.     Sie sollten auch nicht die Schlangen bekämpfen. Selbst wenn jeder Gebissene 1000 Schlangen getötet hätte, wäre er trotzdem selbst gestorben. Wir können Vereinigungen gegen die Sünde gründen und werden sie doch nicht los. 6000 Jahre versucht die Menschheit schon, die Schlangenbisse loszuwerden. Aber ist die Anzahl der Sünden heute geringer als zu Beginn der Menschheit. Wie viele werden mit einem durch viel Aktivität ruhig gestellten Gewissen in den ewigen Tod gehen.

4.     Sie sollten sich auch nicht in ihren Zelten verbarrikadieren. Viele haben geglaubt, durch ein asketisches und abgeschottetes Leben (z.B. im Kloster) von der Sünde frei zu werden. Aber was sie feststellen mussten ist, dass sie das tödliche Gift bereits in sich hatten und es mit in die Klostermauern genommen haben.

5.     Es wurde auch nicht gefordert, der Schlange ein Opfer zu bringen oder eine Zahlung für die Heilung zu leisten. Wie viele Religionen machen die Menschen glauben, man könnte Gott günstig stimmen oder ihn zum Schuldner machen. Doch die Sündenschuld ist zu hoch, um sie selbst tilgen zu können – und die Gnade ist kostenlos. Man muss Gott nichts anbieten, man muss nur einsehen, dass man etwas von ihm benötigt: Gnade, die Er uns in seinem Sohn Jesus Christus anbietet.

6.     Sie sollten auch nicht ununterbrochen zu der Schlange beten. Die Größe der Vergebung Gottes ist nicht abhängig von der Anzahl unserer Gebete. Die Gnade wird nicht dem verliehen, der genug „Rosenkränze“ oder „Ave Marias“ gebetet hat. Viele machen den Fehler Glauben durch Gebete zu ersetzen. Das verleiht ihnen für einen Moment ein besseres Gefühl, aber der Friede will trotzdem nicht in das Herz einziehen.

7.     Sie mussten auch nicht auf Mose schauen. Das hatten sie anfangs getan und Gott hatte ihre Blicke von Mose weg auf die Schlange gelenkt. Mose war der Gesetzgeber. Er konnte nur empfehlen: Gehorcht und ihr werdet leben. Und so streben die Menschen nach einem einwandfreien Leben und wollen sich von den gehaltenen Geboten in den Himmel tragen lassen. Aber Gott rettet uns nicht „aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hätten, sondern nach seiner eigenen Barmherzigkeit“ durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist (Tit 3,5).

8.     Sie mussten auch nicht möglichst genau ihre eigenen Wunden begutachten. Manche denken, sie müssten sich möglichst oft und viel mit ihren verderbten Herzen beschäftigen, um eine ausreichende Buße zu bewirken, durch die sie die Errettung erlangen möchten. Doch mit sich selbst beschäftigt zu sein, heißt mit dem beschäftigt zu sein, was Gott verurteilt und worauf Er das Todesurteil geschrieben hat.

Wir müssen die Sorge haben, dass zu viele denken, sie seien errettet und sind es nicht, weil sie nicht den einzigen Weg beschritten haben, den Gott zur Errettung gegeben hat. Und dieser Weg ist so einfach, dass keiner sich entschuldigen kann, das sei zu schwer. „Jeder, der gebissen wird, und sie ansieht, der wird am Leben bleiben.“ Es ist der Blick auf den an das Kreuz erhöhte und für unsere Sünden von Gott bestraften Sohn Gottes, Jesus Christus, der einzig und allein uns für ewig retten kann.

Niemand ist zu schwach oder zu weit entfernt für diesen Blick an das Kreuz. Es ging auch nicht darum ob man einmal oder mehrmals gebissen worden war, ob das Gift gerade erst im Körper war, oder sich schon komplett ausgebreitet hatte. Es ging nicht darum, ob man die Schlange lange genug angeblickt hatte oder ob man genug an die Heilung geglaubt hatte. „Wenn eine Schlange jemand gebissen hatte, und er schaute auf zu der Schlange aus Kupfer, so blieb er am Leben.“

Hast Du schon im Glauben zum Kreuz geblickt? Hast du das stellvertretende Opfer des Sohnes Gottes für dich persönlich angenommen? Und wenn du es angenommen hast, vertraust du dem Wort Gottes, dass „jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat“? Ruhe nicht, bevor du diesen Glaubensblick auf den Herrn Jesus getan hast. Aber wenn du im Glauben zum Kreuz geschaut hast, dann ruhe – nicht in deinem Glauben, sondern in deinem Erretter!