„Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln; er wird erhoben und erhöht werden und sehr hoch sein.“ Jesaja 52,13

Dieser Vers ist wie viele andere im Propheten Jesaja eine Weissagung auf den Messias, auf unseren Herrn Jesus. Mit dem einleitenden Wort „siehe“ wird unsere ganze Aufmerksamkeit auf diese unendlich kostbare Person gelenkt. Blicke auf ihn, schau ihn an, das ist die Aufforderung an uns. Das Leben des Herrn Jesus wird hier in wenigen Worten zusammengefasst mit: „Mein Knecht wird einsichtig handeln.“ Der Herr Jesus ist der wahre Knecht Gottes. Er hat sich seinem Gott als Mensch auf dieser Erde in allem vollkommen bereitwillig untergeordnet, in allem seinen Willen getan. Er hat nach Philipper 2 Knechtsgestalt angenommen, das heißt, er war auch seinem inneren Wesen nach wirklich Knecht, nicht nur in seiner äußeren Erscheinung. Wir finden bei unserem Herrn vollkommene Demut, ganzen Gehorsam und völlige Hingabe. Und Gott gibt ihm hier den Titel „mein Knecht“. Von keinem anderen konnte das so absolut und für jeden Augenblick des Lebens gesagt werden.

Einsichtig handeln – er handelte auch bewusst in allem in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes. Er wollte diesen Weg gehen, auch wenn er vollkommen wusste, dass am Ende das Kreuz von Golgatha stand. Einsicht zeugt von Verstehen der Gedanken Gottes und das hatte Er vollkommen. In Jesaja 11,2.3 lesen wir: „Und auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN und sein Wohlgefallen wird sein an der Furcht des HERRN.“ Ja, in ihm wohnte die Fülle der Gottheit leibhaftig. So ging er seinen Weg, um den Ratschluss Gottes auszuführen. Dazu war er gekommen und nichts konnte ihn daran hindern.

Sein Werk am Kreuz wird in diesem Vers nicht ausdrücklich erwähnt, ist aber unbedingt enthalten. Ausführlicher wird uns das zum Beispiel in dem so wunderbaren Kapitel 53 gezeigt. Jesaja geht in unserem Vers – geleitet durch den Geist Gottes direkt auf die Folgen des Werkes am Kreuz über. Es ist ein Grundsatz Gottes „Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (Lk 14,11) – und wie sehr hatte der Herr sich selbst erniedrigt. Er wurde gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz. Und weil er sich so sehr erniedrigt hatte, hat Gott ihn über alle Maßen erhöht auf den höchsten Platz der zu vergeben war.

Diese Erhöhung wird uns in drei Stufen mitgeteilt: erhoben, erhöht, sehr hoch sein. Erhoben – da denken wir an seine Auferweckung. Gott hat damit den Beweis gegeben, dass er das Werk seines Sohnes angenommen hat. Erhöht – das zeigt uns seine Himmelfahrt. Gott hat ihn verherrlicht, weil sein Sohn ihn als Mensch auf dieser Erde vollkommen geehrt und verherrlicht hat. Sehr hoch sein – Die Verherrlichung des Herrn Jesus zur Rechten Gottes. Dort ist er nun als Mensch mit höchster Ehre bekleidet. In Philipper 2 lesen wir „Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen gegeben, der über jeden Namen ist.“ Das ist die höchste Ehrenposition und der Platz höchster Macht. Sein ganzes Wohlgefallen an seinem Sohn hat Gott darin ausgedrückt.

Im Markus-Evangelium, das uns den Herrn Jesus als den vollkommenen Knecht Gottes vorstellt, finden wir in Kapitel 16 die drei Stufen der Erhöhung wieder. In V6 heißt es: „Er ist auferstanden“ und in V19 dann: „Er wurde in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.“ Es zeigt uns gleichzeitig seine ewige Gottheit. Er ist auferstanden, nicht nur auferweckt worden und er setzte sich zur Rechten Gottes, er wurde nicht nur erhöht. Der Herr Jesus ist wahrer Mensch und ewiger Gott.

Und seine überragende Größe wird einmal sichtbar im ganzen Weltall, wenn ER erscheint in Macht und großer Herrlichkeit. Da, wo er gelitten hat und verworfen, ja gekreuzigt wurde, wird ihm dann auch jede Ehre zuteil. Dann ist IHM auch sichtbar alles unterworfen. Im Glauben dürfen wir das jetzt schon sehen. Freuen wir uns darauf, dass IHN einmal alle ehren werden? Und welchen Platz, welche Position hat der Knecht Gottes heute in meinem Leben?