Verharren meint, bei etwas bleiben, sich nicht von der Stelle rühren, sich nicht fortbewegen. In der Welt sagt man landläufig: Stillstand bedeutet Rückschritt. Und man hat den Eindruck, die Rädchen drehen sich immer schneller, aber bringen sie uns wirklich weiter? Manches Mal sicher nicht. Gegen Fortschritt ist sicher nichts zu sagen. Aber haben wir nicht manchmal auch den Eindruck, man ändert etwas, um des Änderns willen, Hauptsache es wird anders gemacht? Die Hast und die Unruhe des Menschen hat auch etwas damit zu tun, dass das richtige Fundament fehlt.

Was für eine ganz andere Basis dürfen wir da als Gläubige haben. Eine feste unverrückbare Grundlage der Errettung, das ewig gültige Wort als Grundlage unseres Glaubens. Natürlich wollen wir etwas verändern, wenn wir von Gottes Wort abweichen. Dann heißt es: Zurück zu dem, was von Anfang war, und Veränderung im Sinn von Wachstum und Frucht soll es auf jeden Fall in unserem Leben geben. Aber wir wollen wie Paulus an Timotheus schreibt, in dem bleiben, was wir gelernt haben und wovon wir völlig überzeugt sind. Denn die Quelle, Gott selbst ist absolut vertrauenswürdig und ändert sich nicht.

Gerade bei den ersten Christen in der Apostelgeschichte lesen wir häufiger etwas von „verharren“. Wir wollen uns einige diese Stellen einmal kurz anschauen.

Apg 2,42: „Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft; im Brechen des Brotes, und in den Gebeten.“ Hier werden uns die charakteristischen Merkmale der ersten Christen genannt und das, was sie taten. Das, was der Herr die Apostel gelehrt hatte, gaben sie weiter. Darin verharrten die Gläubigen. Gemeinschaft untereinander und mit dem Vater und dem Sohn spricht von Beziehungen, in die wir gebracht sind. Das Brechen des Brotes im Gedenken des Todes des Herrn Jesus und das gemeinsame Gebet als Ausdruck des Vertrauens und der Abhängigkeit von Gott wurde bei ihnen gefunden.

Apg 11,23: „Barnabas ermahnte die Gläubigen, mit Herzensentschluss bei dem Herrn zu verharren.“ Gibt es einen besseren Platz, als bei IHM, unserem Herrn und Heiland? In Gemeinschaft mit IHM zu leben. Wir folgen doch keiner Religion, auch nicht irgendwelchen Dogmen, sondern einer Person. Bei ihm zu verharren, bedeutet bei dem zu bleiben, was er von sich offenbart hat, in Übereinstimmung mit seiner Person zu bleiben.

Apg 13,43: „Paulus und Barnabas redeten den Glaubenden in Antiochien in Pisidien zu, in der Gnade Gottes zu verharren.“ Sie hatten das Wort der Gnade angenommen. Sie standen bereits in der Gnade durch den Glauben. Aber dagegen würde sich bald Widerstand regen und sie hatten Ermunterung nötig.

Apg 14,22: „Paulus und Barnabas kehren nach einiger Zeit zu den Gläubigen in Antiochien zurück und ermahnten oder ermunterten sie, im Glauben zu verharren.“ Der Widerstand war losgebrochen und sie hatten nötig, die Glaubenswahrheiten gegen die Angriffe des Feindes zu verteidigen. Zu verhindern, dass sie ihnen entrissen wurden. Wie Judas es schreibt, war es nötig, für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben (das Glaubensgut, das, was geglaubt wird) zu kämpfen.

Feststehen in der Wahrheit und damit bei dem Herrn Jesus bleiben, haben wir das heute nicht genauso nötig? Lassen wir uns nicht fortreißen durch mancherlei und fremde Lehren. Wir wollen uns immer wieder fragen, ob wir in Übereinstimmung mit dem Wort unseren persönlichen und gemeinsamen Weg gehen. Dabei wollen wir bleiben, darin verharren. Bis der Herr kommt.