„Petrus aber und die mit ihm waren, waren vom Schlaf beschwert; als sie aber völlig aufgewacht waren, sahen sie seine Herrlichkeit und die zwei Männer, die bei ihm standen.“ (Lk 9,32)

Die erhabene Szene auf dem Berg der Verklärung zeigt uns etwas von der Herrlichkeit des Herrn Jesus, die Er einmal als Mensch im Tausendjährigen Reich innehaben wird. Sie gibt uns einen Vorgeschmack und Eindruck von seiner „herrlichen Größe“ und Erhabenheit im kommenden Reich. Petrus war ein Augenzeuge dieser herrlichen Szene und hat das, was er auf dem „heiligen Berg“ gesehen und gehört hat, nie mehr vergessen (2. Pet 1,16).

Der Herr Jesus hatte seinen Jüngern gesagt, dass einige von ihnen den Tod nicht schmecken würden, bis sie das Reich Gottes gesehen hätten (V. 27). Diese Aussage erfüllte sich kurze Zeit später für die drei Jünger Petrus, Johannes und Jakobus, die mit ihrem Herrn auf den Berg stiegen. Als aber der Augenblick kam, wo der Herr vor ihnen verwandelt wurde und Mose und Elia in Herrlichkeit erschienen, waren die drei Jünger „vom Schlaf beschwert“. Sie waren in einem Zustand, in dem sie nichts von der Herrlichkeit des Herrn Jesus sehen konnten. Doch dann lesen wir: „als sie aber völlig aufgewacht waren, sahen sie seine Herrlichkeit und die zwei Männer, die bei ihm standen“.

Ist der beschriebene Zustand der drei Jünger nicht auch oft unser Zustand? Wie manches Mal hat der Heilige Geist versucht, uns mit der Person des Herrn Jesus zu beschäftigen und seine Herrlichkeit vor unseren (geistlichen) Augen zu entfalten, aber wir waren „vom Schlaf beschwert“ und hatten kein Auge und Interesse dafür. Doch um die Herrlichkeit des Herrn sehen und genießen zu können, muss man (geistlicherweise) wach sein. Darum gilt für jeden, der „vom Schlaf beschwert“ ist: „Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, und der Christus wird dir leuchten!“ (Eph 5,14).

Was zeichnet einen „wachen“ Christen aus? Ist ein wacher Christ nicht zuallererst jemand, dessen Herz Christus gehört und für Ihn schlägt? Ein solcher Christ ist nicht gleichgültig im Blick auf die Absichten und Interessen seines Herrn, sondern darauf aus, den Willen seines Herrn in allem zu tun und Ihm gehorsam zu sein. Ein wacher Christ ist zudem ein abhängiger Christ, der sein Leben in praktischer Gemeinschaft mit seinem Herrn führt und sich davor fürchtet etwas zu tun, was seinen Herrn verunehren könnte. Wer so lebt, wird keine Mühe haben, immer wieder Herrlichkeiten seines Herrn zu sehen und davon beeindruckt zu sein. Wie steht es um uns? Gehören wir zu denen, die „vom Schlaf beschwert“ sind oder zu denen, die „völlig aufgewacht“ sind?