Der Herr Jesus hat uns auf der Erde gelassen, damit wir Frucht bringen. Das ist unsere Bestimmung, solange wir auf der Erde sind. Der Vater wird dadurch verherrlicht, wenn wir viel Frucht bringen (Joh 15,8).

Frucht ist nicht so sehr das, was wir tun, sondern vielmehr das, was wir sind. Wenn sich etwas von den Schönheiten des Herrn Jesus in unserem Leben zeigt, dann bringen wir Frucht. Der Vater wird verherrlicht, wenn etwas von Christus in unserem Leben gesehen wird.

In dem Gleichnis vom Sämann lernen wir, dass das Hören des Wortes Gottes allein nicht genügt, um Frucht zu bringen. Nur wenn unsere Herzen der guten Erde gleichen, in der der ausgestreute Samen des Wortes Gottes aufgeht und wächst, werden wir Frucht bringen.

Vergleicht man die drei synoptischen Evangelien Matthäus, Markus und Lukas miteinander, dann stellt man fest, dass in jedem Evangelium neben dem Hören des Wortes Gottes eine weitere Voraussetzung genannt wird, die nötig ist, um Frucht zu bringen. In Verbindung damit werden auch unterschiedliche Aspekte des Fruchtbringens hervorgehoben. Nachfolgend wollen wir diese Unterschiede ein wenig beleuchten.

Wirklich Frucht bringen

Der aber auf die gute Erde gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und versteht, der wirklich Frucht trägt; und der eine bringt hervor hundert-, der andere sechzig-, der andere dreißigfach.“ (Mt 13,23)

Im Matthäusevangelium steht das Hören des Wortes in Verbindung mit dem Verstehen des Wortes. Um Frucht zu bringen, reicht das Hören des Wortes allein nicht aus. Das Gehörte muss auch erfasst und verstanden werden. Nur wenn wir das, was Gott in seinem Wort sagt, auch verstehen, können wir in unserem Leben wirklich Frucht bringen. Das Verständnis der Gedanken Gottes ist eine unerlässliche Voraussetzung für eine gesunde und Gott wohlgefällige Lebenspraxis.

Viel Frucht bringen

Und diese sind es, die auf die gute Erde gesät sind, die das Wort hören und aufnehmen und Frucht bringen: eins dreißig- und eins sechzig- und eins hundertfach.“ (Mk 4,20)

Im Markusevangelium steht das Hören des Wortes in Verbindung mit dem Aufnehmen des Wortes. Beides ist nötig, um Frucht zu bringen. Auch hier sehen wir, dass das Hören des Wortes allein nicht genügt. Das Gehörte muss auch an- bzw. aufgenommen werden. Damit das Wort in unserem Leben viel Frucht bringen kann, müssen wir es uns (im Glauben) zu Eigen machen, indem wir darüber nachdenken und beten. Nur die Wahrheiten, die wir im Glauben ergriffen haben, werden sich auch in unserem Leben zeigen.

Ausdauernd Frucht bringen

Das in der guten Erde aber sind diese, die in einem redlichen und guten Herzen das Wort bewahren, nachdem sie es gehört haben, und Frucht bringen mit Ausharren.“ (Lk 8,15)

Im Lukasevangelium schließlich steht das Hören des Wortes in Verbindung mit dem Bewahren des Wortes. Wir sollen das Wort nicht nur hören und verstehen, sondern auch in einem redlichen und guten Herzen bewahren. Dies wird zur Folge haben, dass wir ausdauernd Frucht bringen. Natürlich muss das Gehörte verstanden und aufgenommen werden. Aber es soll nicht reine Kopfsache bleiben, sondern zur Herzenssache werden. Das, was einen Platz in unseren Herzen gefunden hat, werden wir nicht leichtfertig wieder aufgeben. Es wird unser ganzes Leben beeinflussen.