Und es war kein Schmied zu finden im ganzen Land Israel; denn die Philister hatten gesagt: „Dass die Hebräer sich nicht Schwert oder Speer machen!“ Und ganz Israel ging zu den Philistern hinab, jeder, um seine Pflugschar und seinen Spaten und sein Beil und seine Sichel zu schärfen, ... Und es geschah am Tag des Kampfes, da wurde kein Schwert noch Speer gefunden in der Hand des ganzen Volkes, das mit Saul und mit Jonathan war. (1. Sam 13,19–22)

Während Sauls Regierungszeit waren die Philister gewaltige Feinde, aber sie griffen nicht immer direkt an. In der hier beschriebenen Begebenheit schmiedeten sie einen Plan, der wahrscheinlich Jahre der Entwicklung bedeutete. Sie fingen an, einen Service zum Schärfen der Werkzeuge anzubieten. Und offensichtlich war das so bequem und günstig, dass die Israeliten alle ihre landwirtschaftlichen Geräte zu den Philistern brachten, um sie schärfen zu lassen.

Der Text zeigt, dass schon nach einer Zeit alle Schmiede in Israel das Geschäft eingestellt haben. Das war genau das langfristige Ziel der Philister! Keine Schmiede bedeutete also auch keine Schwerter oder Speere für Israel. Was wirtschaftlich sinnvoll schien, war tatsächlich eine hinterhältige Verschwörung, nämlich Israel am Tag der Schlacht die Waffen zu entziehen.

Die Philister können hier ein Bild religiöser Menschen sein, denen eine echte Beziehung zu Gott fehlt. Denn sie lebten in Kanaan, hatten aber ihre eigenen Zugangsmöglichkeiten – einen direkten Weg von Ägypten, der Gottes Weg durch das Rote Meer und den Jordan umging (2. Mose 13,17).

Daraus lernen wir folgende Lektion: Unsere geistlichen Waffen sind heutzutage das Schwert des Geistes, das Wort Gottes. Wenn wir für den Tag des Kampfes geschärft sein wollen, müssen wir den örtlichen Schmied im Geschäft halten. Das bedeutet, wir müssen uns geistliche Hilfe von wahren Gläubigen suchen.

Viele religiöse Stimmen bieten uns ihre Erkenntnisse an, aber wir müssen darauf bestehen, unsere eigenen Werkzeuge zu schärfen! Hüte dich davor, geistliche Aufgaben an falsche Helfer abzugeben, die tatsächlich unsere Kampfbereitschaft schwächen.