2. Schritt (Matthäus 26,40) Petrus wacht nicht, er schläft

Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend; und er spricht zu Petrus: Also nicht eine Stunde vermochtet ihr mit mir zu wachen?

Der Herr Jesus ging mit seinen Jüngern in den Garten Gethsemane. Dorthin hatte Er speziell Petrus Jakobus und Johannes mitgenommen, um besonders für die vor Ihm liegende Zeit der Leiden und des Sterbens zu beten. Er sagte zu ihnen: Meine Seele ist sehr betrübt bis zum Tod; bleibt hier und wacht (V 38).

Der Herr suchte nach Herzen, die mit Ihm wachen! Er sucht ihre Gemeinschaft in den Stunden, in denen Er die Leiden des Kreuzes so stark vor sich hatte. Doch was passiert? Während Er betet schlafen die Jünger ein! Wie schmerzhaft muss das für den Herrn gewesen sein, dass sie selbst in solch einer schweren Stunde nicht mit ihm wachten. Er muss Petrus tadeln und sagt: Also nicht eine Stunde vermochtet ihr mit mir zu wachen?

Aber was bedeutet es genau zu wachen? – Es ist das ernste und ganz bewusste Teilnehmen an der Situation des Herrn. Es ist eine Herzensangelegenheit, es zeigt ein Herz, das mit Ihm beschäftigt ist! Auf der anderen Seite zeigt es aber auch ein Herz, das sich der Versuchungen des Feindes bewusst ist. Dieses Herz weiß, dass der Teufel keine Gelegenheit auslassen wird, die Pläne Gottes zu verhindern und die Gemeinschaft mit Ihm zu zerstören.

Aber genau zu diesem Wachen ist Petrus nicht mehr in der Lage. Er hatte keine geistliche Kraft mehr mit dem Herrn zu wachen, nicht mal eine Stunde. Im Gegenteil, er war müde und schlief ein. Müssen wir nicht auch bekennen, dass wir oft keine geistliche Kraft haben? Wie oft ist es auch bei uns der Fall, dass wir uns nicht mal eine Stunde konzentriert mit dem Herrn Jesus beschäftigen können?

Eine besondere Herausforderung ist manchmal der Sonntagmorgen, wenn wir seinen Tod verkünden wollen. Dann haben wir Schwierigkeiten den Liedtexten und Gebeten in unseren Gedanken zu folgen und mit unseren Gedanken bei dem Herrn zu bleiben. Wie schnell kommen Gedanken auf, die gar nichts mit dem Herrn und seinen Leiden zu tun haben.

Solche Gedanken müssen nicht unbedingt böse sein, aber sie ziehen uns weg vom Herrn. Daher müssen wir lernen die Gedanken zu fokussieren und den Herrn auch konkret bitten uns dabei zu helfen. Je weniger wir mit anderen Dingen beschäftigt sind, umso intensiver werden wir die Zeit mit dem Herrn in Anbetung erleben.

Wir wollen von Petrus lernen und uns ermuntern lassen mit Lukas 12,37Glückselig jene Knechte, die der Herr, wenn Er kommt, wachend finden wird! Er kommt bald, das ist gewiss und so bleibt die Frage: schläfst du oder wachst du?