5. Schritt (Matthäus 26,58) Petrus folgt dem Herrn von weitem

Petrus aber folgte ihm von weitem bis zu dem Hof des Hohenpriesters und ging hinein und setzte sich zu den Dienern, um das Ende zu sehen.

Petrus folgt dem gefangenen Herrn, aber von weitem. Er wollte sein Wort halten und mit dem Herrn in den Tod gehen. Doch es ist etwas zwischen ihm und dem Herrn, das ihm die Freude an der Nähe zu dem Herrn nimmt. Er hat auch gar nicht mehr die geistliche Kraft Ihm direkt zu folgen, nahe bei Ihm zu bleiben.

Nun wird es für alle ganz offensichtlich, dass sein Herz nicht mehr nahe beim Herrn ist. Schritt für Schritt bewegt sich Petrus in die falsche Richtung, zum Hof des Hohenpriesters – in Richtung seiner Feinde. Folgerichtig fragen wir uns: Aber Petrus, ist das denn jetzt der richtige Platz für dich? Ist es nicht besser jetzt zu wachen und zu beten, damit man nicht in Versuchung kommt?

Der Herr hatte ihm vorher gesagt: Wo ich hingehe kannst du mir jetzt nicht folgen (Joh 13,36). Aber Petrus geht weiter. Er ist von sich überzeugt, dass er den Feinden des Herrn widerstehen kann! In seinem fleischlichem Zustand hat er kein Empfinden für die Gefahren, die vor ihm stehen. Immer näher, Schritt für Schritt, kommt er der Versuchung näher….

Und wie sieht es in unserem Leben aus: Wie nahe folgen wir dem Herrn? Haben wir die geistliche Kraft dem Herrn direkt zu folgen oder steht etwas zwischen mir und Ihm, dass „seine Nähe“ gar nicht mehr zulässt? Je weiter wir uns von dem Herrn entfernen, umso „kleiner“ sehen wir Ihn und dann fehlt plötzlich das Vertrauen in Ihn und sein Wort.

Dann erkennen wir auch nicht mehr die Gefahren, die sich auf unserem Weg befinden. Die Warnungen des Herrn vergessen wir und setzen auf unsere eigene Kraft. Probleme werden auf einmal so groß und der Herr so klein. Wir stützen uns nicht mehr im Glauben auf seine Zusagen, sondern suchen nach eigenen Lösungen.

Ach wie schnell geht es uns so wie Petrus. So lasst uns einander ermuntern nahe bei dem Herrn zu bleiben, damit Er groß vor unseren Herzen steht, wir seine Warnungen ernst nehmen und voller Überzeugung auch im Glauben uns auf sein Wort stützen können.