3. Schritt (Lukas 22,61-62) Petrus verlässt den Hof des Hohenpriesters

Beim letzten Mal haben wir uns daran erinnert, dass der Herr Petrus anblickte und dadurch eine echte Reue und Buße in Petrus Herzen bewirkte. Petrus erkannte das Ausmaß seiner Sünde im Licht Gottes und er ging hinaus und weinte bitterlich. Heute wollen wir uns kurz mit dem „Hinausgehen“ beschäftigen und was das auch für uns bedeutet. Wir lesen nochmal Lukas 22:61–62

Und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an; und Petrus erinnerte sich an das Wort des Herrn, wie er zu ihm gesagt hatte: Ehe [der] Hahn heute kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

Die echte Buße in dem Herzen des Petrus, also das Erkennen seiner Sünde und Schuld vor einem heiligen Gott, führt dazu, dass er die Sünde aus den Augen Gottes sieht. Das Bewusstsein, wie schrecklich die Sünde in den Augen Gottes ist, bewirkt in uns den tiefen Wunsch, die Sünde nicht mehr tun zu wollen. Wir wollen den Herrn nicht mehr beschämen oder betrüben.

Genau deshalb ging Petrus aus dem Hof des Hohenpriesters hinaus. Er ging aus der Gefahrenzone heraus, weg von dem Platz, der ihn dazu verleitet hatte, den Herrn zu verleugnen. Er verlässt diesen Ort so schnell es ging. Sein Herz ist überführt, Buße hat ihn verändert, und nun will er auf keinen Fall länger an dem Ort bleiben, der für ihn ein Ort der Schande geworden ist.

Haben wir das auch schon mal erlebt? Dass der Herr uns überführt und zur Buße leitet und wir dann erkennen, dass wir an einem Ort voller Gefahren sind? Solche „Orte der Gefahren“ müssen wir vermeiden, weil wir unsere eigene Unfähigkeit kennengelernt haben, den Gefahren zu widerstehen. In 1. Mose 39 finden wir Joseph, der, sobald er die Gefahr gegen Gott zu sündigen erkannte, weglief. Das ist ein mutmachendes Beispiel auch für uns.

Aber was sind denn die Gefahrenorte für uns heute? Nun, das können ganz viele verschiedene sein, individuell, bei jedem ganz anders. Jeder hat gewisse Schwachstellen, die der Teufel benutzen möchte, um uns zu Fall zu bringen: Bei dem einem ist es das Internet, Bücher oder Magazine, die verleiten, unmoralische Bilder anzuschauen, bei einem anderen sind das Filme oder Computerspiele, mit Gewalt und unmoralischen Inhalten.

Was auch immer es ist, wenn wir so einen Gefahrenort erkennen, sollten wir ihn möglichst meiden! Jede Akzeptanz oder auch jedes Nichtverurteilen von Sünde in unseren Herzen kann uns früher oder später zur Sünde verleiten. Dann wird Sünde „normal“, und wir sehen die Schrecklichkeit der Sünde nicht mehr wie Gott sie sieht.

Lasst uns einander Mut machen wegzulaufen, wenn es notwendig ist. Das ist immer dann der Fall, wenn wir in der Gefahr stehen, zur Sünde verleitet zu werden. Auf der anderen Seite wollen wir uns aber auch Mut machen, für den Namen des Herrn einzustehen und zu kämpfen, wenn es angebracht ist. Um diesen Unterschied zu erkennen braucht es geistliches Unterscheidungsvermögen, dass uns der Herr auch gerne gibt, wenn wir ihn darum bitten.