Die ersten Verse in Markus 6 zeigen die Verwerfung des Dienstes des Herrn Jesus, die so weit ging, dass sie die Ausübung eines Wunderwerkes in seiner Vaterstadt unmöglich machte. Ab Vers 7 lernen wir, dass die Verwerfung die Gnade seines Herzens nicht zurückhalten kann. So sendet der Herr die Zwölf aus als ein neues Zeugnis seiner Gegenwart in Gnade und Macht, um Menschen zu segnen. [...] Die Folge dieser Sendung, begleitet durch machtvolle Zeichen, war, dass „ein Name bekannt wurde“. Möchten alle Diener Christus so verkündigen, dass sie einen Wohlgeruch Christi und das Empfinden der Kostbarkeit seines Namens zurücklassen. Leider wird oft der Name des Predigers groß geschrieben, und es werden so viele Methoden angewandt, die den natürlichen Menschen ansprechen, dass der Name des Predigers weit mehr verbreitet wird als der Name Jesu.

[...] Nachdem die Apostel ihren Auftrag erfüllt haben, «versammeln sie sich bei Jesus». Sie waren vom Herrn ausgesandt worden, nun kehren sie zu Ihm zurück. Wie gut für jeden Diener des Herrn, wenn er nach jedem kleinen Dienst, den er ausgeführt hat, zum Herrn zurückkehrt und Ihm alles, was er getan und gelehrt hat, erzählt. Zu oft sind wir geneigt, anderen davon zu sagen, obwohl es manchmal richtig sein mag, das Volk Gottes durch Berichte über das Werk des Herrn zu ermuntern. Und doch besteht da ein großer Unterschied. Wenn wir, wie es bei Paulus und Barnabas in Antiochien der Fall war, die Versammlung zusammenrufen, dann geschieht es, um zu erzählen, was Gott getan und wie Er die Tür geöffnet hat (Apg 14,27). Wenn wir aber nach einem Dienst uns zum Herrn Jesus versammeln, ist es, um Ihm zu sagen, was wir getan und gelehrt haben. Es ist gut für uns, in der Gegenwart Dessen, der uns niemals schmeicheln wird, vor dem wir nichts zu rühmen haben und vor dem man nichts verbergen kann, auf unsere Taten und Worte zurückzublicken. Dort lernen wir unsere Schwachheiten und Mängel kennen. Leider sind wir manchmal ganz voll von uns und unserem Dienst. Aber in der Gegenwart des Herrn können wir über alles reden, was die Gedanken beschäftigt und den Geist beschwert. So beruhigen sich unsere Geister, so dass wir nüchtern von uns denken können, oder uns selbst und unseren Dienst vergessen, um mit dem Herrn beschäftigt zu sein.

Wir hören keinen Kommentar des Herrn über den Dienst der Jünger, aber wir sehen die Zuneigung des Herrn und seine Fürsorge für seine Diener. Sie hatten von ihrem Dienst gesprochen, Er aber war um sie und die Ruhe, die sie nötig hatten, besorgt. Deshalb kann Er sagen: «Kommt ihr selbst her an einen öden Ort für euch allein und ruht ein wenig aus.» Die ewige Ruhe steht noch aus, aber hier finden wir «ein wenig» Ruhe.

[...] Auch in unseren Tagen haben wir nötig, von der Welt zurückgezogen zu werden, um zu lernen, dass wir nicht von ihr sind, auch wenn wir im Dienst des Herrn zu ihr gesandt sind. Unsere Segnungen sind himmlisch, nicht irdisch. Auch wir haben nötig, allein zu sein mit dem Herrn, um dem Geist der Welt mit all seiner rastlosen Tätigkeit zu entfliehen, und ganz besonders dann, wenn irgendein kleines Zeugnis für Christus eine gewisse zeitweilige Aufregung in der Welt verursacht hat. Wir haben auch nötig, in der Zurückgezogenheit der Gegenwart des Herrn zu weilen, um seine Gesinnung kennen zu lernen.

Auf das Wort des Herrn gehen sie hin an einen öden Ort für sich allein. Doch «viele sahen sie abfahren» und in ihrem Eifer, Christus zu erreichen, «liefen sie ... dorthin zusammen und kamen ihnen zuvor». So schien es denn nach allem, dass sie ihrer Ruhe beraubt würden. Aber der Herr in seiner zarten Fürsorge für die Seinen und voll Mitleid gegenüber dem Volk kommt aus seinem Ort der Zurückgezogenheit hervor, um dem Volk zu begegnen. Es mag Ruhe gegeben haben für seine Jünger, aber für Ihn gab es keine Ruhe. Sein Mitleid liess Ihn nicht ruhen. So lesen wir: «Und er fing an, sie vieles zu lehren.»